Stiftung Fairchance weitet Programm MITsprache aus
Gesundbrunnen. Die von der Familie Schöwel gegründete Weddinger Stiftung Fairchance engagiert sich für umfangreiche Sprachförderung im Bezirk. Seit einem Jahr bekommen 62 Kinder an fünf Grundschulen in Gesundbrunnen eine besondere Sprachförderung.
Die von der Stiftung für das Sprachförderprogramm MITsprache geschulten Lehrer betreuen die ausgewählten Schüler in Kleingruppen in je vier zusätzlichen Schulstunden pro Woche. Das Lernprogramm unterstützt den natürlichen Spracherwerb und wurde von der Universität Heidelberg entwickelt. Die Weddinger Stiftung hat das Programm "an den Sprachstand der Weddinger Kinder angepasst", wie Stiftungs-Geschäftsführerin Anna-Maria Bodmer sagt. Weil an den Schulen fast nur Kinder aus Migrantenfamilien lernen und in Berlin die Kinder bereits mit fünf eingeschult werden, müsse man "noch weiter vorn beginnen und die Lernmodule und -spiele dementsprechend anpassen."
Jetzt weitet die Stiftung das Projekt MITsprache aus und nimmt mehrere im Einzugsbereich der fünf Schulen liegende Kindertagesstätten in das Förderprogramm auf. Ziel ist es, die Kinder durchgängig von der Kita bis zum Ende des zweiten Schuljahres zu fördern. Insgesamt 150 Kinder werden in diesem Schuljahr vom Sprachförderprogramm MITsprache profitieren.
Das Besondere ist auch, dass die Eltern aktiv eingebunden werden. Es gibt Elternabende und Sprechstunden in der Schule. Ein Sozialpädagoge der Stiftung besucht die Familien zu Hause und kümmert sich darum, dass die Eltern mit den Kleinen üben. Wie die Sprachtests gezeigt haben, hätten viel mehr Kinder die Extraförderung nötig. Die Nachfrage der Schulen war so groß, dass sie nicht befriedigt werden konnte. Bis 2016 sollen 600 Kinder in das Förderprogramm einbezogen werden, sagte Verena Schöwel, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Fairchance.
Beim Wettbewerb "Ideen für die Bildungsrepublik" vom Bildungsministerium wurde MITsprache als "Bildungsidee" ausgezeichnet. Zu den Unterstützern der 2009 gegründeten Stiftung Fairchance gehören zum Beispiel Bundestrainer Joachim Löw und Hertha-Präsident Werner Gegenbauer.
"Viele Schulen und Kitas in ganz Berlin wollen auch in das Projekt aufgenommen werden", so Verena Schöwel. Um das Projekt langfristig auszubauen, ist die Stiftung Fairchance auf Spenden angewiesen.
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