Süßwarenfirma unterstützt Weddinger Stiftung
Einen solch dicken Scheck hat die 2009 gegründete Stiftung Fairchance noch nicht bekommen. Da war es auch egal, dass der Spender, die Bonner Gummibärchenfirma Haribo, die Kids der Vineta-Grundschule in der Demminer Straße zur Bambini-Fußballmannschaft erklärt und den Schülern werbewirksam Maoam-Shirts fürs Pressefoto übergestreift hatte. Denn die Spende hat Fußball-Bundestrainer Joachim Löw überbracht. Gut, dass Löw gerade eine PR-Aktion mit den Bonnern am Laufen hat. Die ziehen derzeit mit "MAOAM-Jungwerbestar Jogi", einem Löw-Double im Miniformat, durch die Lande. Und weil Joachim Löw schon länger zu den Unterstützern der Weddinger Stiftung gehört, hat er Haribo für das Sprachförderprojekt von Fairchance gewonnen. Nach der Scheckübergabe hat sich Herr Löw mit allen Schülern getroffen und Autogramme gegeben. "Das hat ihm und den Kindern großen Spaß gemacht", sagt Anna-Maria Bodmer, Geschäftsführerin der Stiftung Fairchance.
Für Joachim Löw war es der erste öffentliche Auftritt für das Weddinger Sprachförderprojekt. Seit über einem Jahr bekommen 62 Schüler an fünf Grundschulen in Gesundbrunnen besondere Sprachförderung. Das sind fast ausschließlich Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. Die von der Stiftung für das Sprachförderprogramm MITsprache geschulten Lehrer betreuen die ausgewählten Schüler in Kleingruppen in je vier zusätzlichen Schulstunden pro Woche. Das Lernprogramm unterstützt den natürlichen Spracherwerb und wurde von der Uni Heidelberg entwickelt.
Die Stiftung hat das Projekt MITsprache mittlerweile auf mehrere im Einzugsbereich der fünf Schulen liegende Kindertagesstätten ausgeweitet. "Mit der Spende können wir das Förderprogramm weiter ausbauen", sagt Anna-Maria Bodmer. Ziel ist es, die Kinder durchgängig von der Kita bis zum Ende des zweiten Schuljahres zu fördern. Insgesamt 150 Kinder werden in diesem Schuljahr vom Sprachförderprogramm MITsprache profitieren, das vom Sprachförderzentrum Mitte unterstützt wird.
Für die Eltern gibt es Sprechstunden in der Schule und einen Sozialpädagogen, der die Familien betreut. Bis 2016 sollen 600 Kinder in das Förderprogramm einbezogen werden.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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