Umbauarbeiten für neue Ausstellung: Letzter Besuchstag am 3. Oktober
Mehr als ein Jahr lang bleibt es geschlossen. Wiedereröffnung soll am 25. Jahrestag des Mauerfalls, am 9. November 2014, sein. Besucher können die alte Ausstellung zum vorerst letzten Mal am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sehen. Nach mehr als zwölf Jahren und vier Millionen Besuchern sei das frühere Gemeindehaus der evangelischen Versöhnungsgemeinde dringend sanierungsbedürftig, sagt der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier. Nun wird das Zentrum komplett umgebaut. Der Aussichtsturm am Dokumentationszentrum bleibt während der Sanierung geöffnet, ebenso das nahe Besucherzentrum sowie die Ausstellung unter freiem Himmel.
Die neue Schau wird dank einer mit 420 Quadratmetern künftig doppelt so großen Fläche und neuer Formen der Präsentation nicht nur das Leid der Menschen und individuelle Schicksale in der Bernauer Straße zeigen, sondern auch die politischen Zusammenhänge und Umstände vom Mauerbau bis zum Mauerfall tiefergehend darstellen können.
"Der politische Kontext bekommt mehr Raum", sagt Axel Klausmeier. Das sei gerade im Hinblick auf die Ansprache junger Generationen und internationaler Gäste wichtig, um die Bedeutung dieses historischen Ortes ebenso wie den Alltag in der geteilten Stadt begreifbar zu machen. Baubeginn ist am Freitag, 4. Oktober.
2012 besuchten insgesamt 688 000 Menschen die Gedenkstätte. Und schon in den ersten acht Monaten konnten mehr als eine halbe Million Besucher gezählt werden. Das ist eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Für den letzten Tag der alten Ausstellung "Berlin, 13. August 1961" ist ein kostenloses Sonderprogramm mit zahlreichen Führungen, auch für Kinder und Familien, geplant.
Nach dem Mauerbau vom 13. August 1961 gehörten die Häuser an der Bernauer Straße zum Osten, der Gehweg lag im Westen. Die Straße wurde zum Symbol der deutschen Teilung. Den Grundstein zur Gedenkstätte legte 1994 ein Ideenwettbewerb, den das Deutsche Historische Museum im Auftrag der Bundesregierung initiiert hatte. Sieger des Wettbewerbs waren die Architekten Kohlhoff & Kohlhoff. Wettbewerb und Baukosten betrugen 2,2 Millionen D-Mark. Der Bund übernahm die Baufinanzierung, das Land Berlin die Unterhaltungskosten. 2008 ging die Gedenkstätte in die landeseigene Stiftung Berliner Mauer über.
Zur Gedenkstätte gehören ein Stück original erhaltene Mauer, ein Aussichtsturm, das Dokumentationszentrum, das jetzt umgebaut wird, ein Besucherzentrum, eine Kapelle der Versöhnung sowie eine Erinnerungslandschaft unter freiem Himmel auf dem früheren Todesstreifen, welche die Mauer-Opfer würdigt.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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