Zugabe für Silbernetz-Gründerin
Elke Schilling bekommt Unternehmerpreis der Körber-Stiftung

Silbernetz-Gründerin Elke Schilling ist mit dem Zugabe-Preis ausgezeichnet worden. | Foto: Claudia Höhne
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Die 75-jährige Silbernetz-Gründerin und Vorsitzende des Vereins Silbernetz, Elke Schilling, ist mit dem Zugabe-Preis der Körber Stiftung ausgezeichnet worden.

Als „Einsamkeitsbekämpferin“ ziert die Sozialunternehmerin, wie die Hamburger Körber Stiftung die vier ausgezeichneten „Gründer-Persönlichkeiten 60plus“ nennt, Plakate in der Hansestadt. Elke Schilling hat für das von ihr 2016 gegründete Hilfstelefon Silbernetz den Zugabe-Preis gewonnen. „Wir sind inzwischen tatsächlich so etwas wie ein soziales Start-up“, sagt Schilling.

Sie freut sich, dass das Thema Einsamkeit im Alter jetzt an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt. Die kostenlose Nummer des Silbertelefons 0800 470 80 90 wird immer öfter gewählt. Seit März ist die Hotline sogar bundesweit täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbar. Die geschulten Mitarbeiter im Büro in der Wollankstraße 97 (derzeit im Homeoffice) hören sich die Sorgen der einsamen Anrufer an und vermitteln auf Wunsch an sogenannte Silbernetz-Freunde. In den Gesprächen geht es meistens um Verlust und Einsamkeit, körperliches Befinden, depressive Stimmung und Alltagsbewältigung. Die Menschen bekommen auch Informationen zu Angeboten in ihrer Umgebung, um aus der häuslichen Isolation zu kommen. Silbernetz ist ein dreistufiges Angebot gegen Alterseinsamkeit; bestehend aus dem Silbertelefon, dem Projekt Silbernetz-Freunde und Silberinfo.

Mittlerweile arbeiten beim Silbertelefon 18 Festangestellte. Das sind Menschen, die vom Jobcenter bezahlt werden und auf dem freien Arbeitsmarkt aus unterschiedlichen Gründen keine Chance mehr haben. Die Telefonisten haben in dem Sozialprojekt auch wieder eine sinnvolle Aufgabe gefunden. Die Kolleginnen werden ständig weitergebildet, „damit sie mehr als nur ihre Empathie und Gesprächsbereitschaft für ihre Arbeit zur Verfügung haben“, sagt die Silbernetz-Chefin. Ehrenamtliche Silbernetz-Freunde gibt es inzwischen ungefähr 70. Das sind Menschen, die einmal pro Woche „ihren“ vereinsamten älteren Menschen anrufen, zuhören und ihm mit Gesprächen Zeit und Aufmerksamkeit schenken.

Das Silbernetz-Projekt wird vom Verein Silbernetz in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschland getragen. Die Kooperation mit dem HVD läuft aber aus. Ab September ist der Verein alleiniger Träger des Silbernetzes.

Mit dem Zugabe-Preis ehrt die Körber-Stiftung zum zweiten Mal „Persönlichkeiten 60plus, die ein Unternehmen oder Sozialunternehmen aufgebaut haben. Die Gesellschaft mit Lebenserfahrung, gesellschaftlicher Verantwortung und Unternehmergeist verbessern – das ist das Altersbild, das der Preis vermitteln will“, heißt es. „Wir wollen mit dem Preis zeigen, dass Start-ups kein Privileg der Jungen sind. Start-ups sind in jedem Alter möglich“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Körber-Stiftung, Lothar Dittmer.

Jeder der vier Preisträger hat 60 000 Euro bekommen. Das Preisgeld ist für die Gründer persönlich. Elke Schilling will dennoch den größten Teil der Summe in das Projekt stecken.

Alle Infos zum Silbernetz-Projekt unter: https://www.silbernetz.org

Silbernetz-Gründerin Elke Schilling ist mit dem Zugabe-Preis ausgezeichnet worden. | Foto: Claudia Höhne
Silbernetz-Gründerin Elke Schilling ist mit dem Zugabe-Preis ausgezeichnet worden.   | Foto: Claudia Höhne
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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