Freiwilligenagentur gesichert: Bezirksamt finanziert Vermittlungsbüro für Ehrenamtliche
Gesundbrunnen. Die Freiwilligenagentur in der Nachbarschaftsetage der Fabrik Osloer Straße 12 kann weitermachen. Nachdem im Sommer das Geld ausgegangen war, finanziert jetzt das Bezirksamt den Beratungs- und Vermittlungsservice für ehrenamtlich Engagierte mit insgesamt 20 000 Euro für die kommenden zwei Jahre.
Mit der Finanzspritze will Bürgermeister Christian Hanke (SPD) die „Freiwilligenarbeit in Mitte stärken“, wie er sagt. Wegen der bezirklichen Haushaltssperre in den letzten Jahren waren solche Zahlungen nicht möglich. Ab sofort nennt sich die „zentrale Anlaufstelle für Menschen im Bezirk, die sich ehrenamtlich engagieren wollen“, so Hanke, auch nur noch Freiwilligenagentur. Die Internetseite trägt jedoch weiterhin den Zusatz Wedding in der Webadresse.
Die Leiterin Anna Asfandiar ist froh, dass der Bezirk jetzt einspringt. Jahr für Jahr hangelt sie sich von einer Projektförderung zur nächsten Spende. Der letzte Sponsor hatte seine Zahlungen im vergangenen Sommer eingestellt. In den Jahren 2013 und 2014 wurde die Freiwilligenagentur von der Stiftung Parität finanziert. Davor unter anderem mit Geldern aus dem Senatsprogramm Soziale Stadt oder durch Stiftungen. Nach dem Finanzierungsende im Sommer „haben wir trotzdem erstmal weitergemacht“, sagt Ruth Ditschkowski, Chefin der Nachbarschaftsetage in der Fabrik Osloer Straße e.V., zu der die Freiwilligenagentur gehört.
Knapp 100 Menschen, die gern ehrenamtlich helfen und etwas Gutes tun möchten, lassen sich jedes Jahr persönlich von Anna Asfandiar beraten; dazu kommen 200 E-Mail-Anfragen. Asfandiar pflegt eine Datenbank mit Projekten und Einrichtungen, die Hilfe benötigen. Über 150 stehen da drin, von der Krippe bis zum Hospiz. Anna Asfandiar versucht im Gespräch herauszufinden, welches Angebot am besten zu jemanden passt. Nicht jeder, der etwas ehrenamtlich machen möchte, ist für jedes Projekt geeignet. Um Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden, bringt Asfandiar die richtigen Partner zusammen. Manche Projekte suchen Betreuer für die Hausaufgabenhilfe, andere wie Sportvereine zum Beispiel ehrenamtliche Co-Trainer. Besuchsdienste für Senioren sind immer nachgefragt. In letzter Zeit vermittelt Asfandiar auch Freiwillige zu Flüchtlingsinitiativen. Sie möchte Einrichtungen im Bezirk, die Hilfe von Freiwilligen und Ehrenamtlichen brauchen, aufrufen, sich bei ihr zu melden.
Wie bereits in letzter Zeit berät Anna Asfandiar Interessenten nur nach Vereinbarung. Das mit den festen Öffnungszeiten des Ehrenamtsbüros habe sich nicht bewährt. „Da gab es lange Schlangen im Flur“, so Asfandiar.
Um sich ausreichend Zeit für die Leute zu nehmen, vergibt die Leiterin der Freiwilligenagentur nur noch Termine unter E-Mail: info@freiwilligenagentur-wedding.de oder per Telefon 49 90 23 34. Alle Informationen zum Angebot der Freiwilligenagentur und den Spendenmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.freiwilligenagentur-wedding.de. Das Büro befindet sich in der Nachbarschaftsetage der Fabrik Osloer Straße 12. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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