Gesundbrunnen. Die für den Kinderschutz zuständigen Regionalen Sozialen Dienste (RSD) im Jugendamt müssen immer öfter schließen, um liegengebliebene Fälle aufzuarbeiten. In dieser Zeit fallen Sprechstunden aus. Für akute Fälle gibt es einen Notdienst.
Im Juli war der RSD bereits eine Woche zu, jetzt im Oktober wieder. Und auch vom 30. November bis 4. Dezember sind die Sozialarbeiter in den vier Regionalen Diensten des Jugendamtes nicht für Familien erreichbar.
Auch wenn die zuständige Jugendstadträtin Sabine Smentek (SPD) betont, dass der Kinderschutz gesichert und für akute Fälle ein Notdienst eingerichtet ist, bezeichnet sie die Personalsituation als dramatisch. Die Jugendamts-Mitarbeiter hatten bereits vor zwei Jahren weiße Fahnen aus ihren Bürofenstern gehängt, um auf Personalmangel und Überforderung aufmerksam zu machen. Seitdem trifft sich regelmäßig die „Weiße-Fahnen-AG“, wie Kerstin Kubisch-Piesk, RSD-Leiterin für die Region Gesundbrunnen, sagt. Die Situation ist seitdem immer schwieriger geworden. „Die Kinderschutzfälle steigen dramatisch an“, so Kubisch-Piesk. Dazu kommen Flüchtlingsfamilien, die zusätzlich betreut werden müssen.
Für Kinderschutz und Hilfevermittlung hat Mitte 81 Sozialarbeiter. Das Jugendamt braucht dringend 13 zusätzliche Stellen, bekommt aber ab 2016 nur vier dazu. Die Mitarbeiter sind überfordert, müssen schon jetzt bis zu 80 Fälle betreuen. Um mit den Familien zu arbeiten und optimale Hilfepläne zu erarbeiten, brauchen die Sozialarbeiter Zeit. „Das geht nicht, wenn wir nur noch eine Feuerwehrfunktion ausüben“, sagt Kerstin Kubisch-Piesk. Für sie ist es nur eine Frage der Zeit, bis Schlimmeres passiert, wenn kein zusätzliches Personal kommt. In den Schließzeiten können die Sozialarbeiter zum Beispiel nicht zu Gerichtsverfahren oder Schulhilfekonferenzen gehen. „Alle Kooperationspartner erreichen uns dann nicht“, so Gesundbrunnens RSD-Chefin. Jugendstadträtin Sabine Smentek betont auch, dass fehlendes Personal in den Jugendämtern das Land Berlin am Ende mehr kostet. So würden aus Zeitmangel zum Beispiel Familienhelfer verlängert, obwohl dies nach intensiveren Gesprächen mit den Familien vielleicht gar nicht notwenig wäre, nennt Smentek ein Beispiel der kurzsichtigen Sparpolitik. DJ
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.