Menschen helfen Menschen feiert zehnten Geburtstag

Horst Schmiele hat Menschen helfen Menschen vor zehn Jahren gegründet. In der Wollankstraße betreibt der Verein ein Soziales Zentrum. | Foto: Dirk Jericho
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Gesundbrunnen. Den Verein Menschen helfen Menschen (MHM) gibt es seit zehn Jahren. In der Wollankstraße 58-60 haben die Helfer im 2012 eröffneten Sozialen Zentrum ihren Hauptsitz.

Sabine und Horst Schmiele kümmern sich seit zehn Jahren um bedürftige Familien und unterstützen sie mit Lebensmitteln, Kleidung oder Schulmaterialien. Auf Parkplätzen in Hohenschönhausen hat Schmiele anfangs seine Lebensmittelspenden verteilt.

Mittlerweile kommen 2200 Familien im Monat und holen in den vier Ausgabestellen in Reinickendorf, Hellersdorf, Hohenschönhausen und Wedding Lebensmitteltüten ab. Dazu gibt es zwei Kleiderkammern. In Wedding hat der Verein MHM 2006 in der Drontheimer Straße angefangen, Lebensmittelspenden zu verteilen. Seit 2012 betreibt MHM das Soziale Zentrum in der Wollankstraße 58-60. Die ehemalige Markthalle ist heute ein Begegnungszentrum. Menschen können sich Lebensmittel holen, in der Kleiderkammer für Minipreise Sachen kaufen, gemeinsam Kaffee trinken oder in der Bücherecke schmökern. "Wir sind das Wohnzimmer für den Kiez", sagt Horst Schmiele. Jeder kann kommen, wenn er Hilfe braucht. "Wir versuchen in allen Lebenslagen zu helfen und schicken auch mal jemanden bei Ämterbesuchen mit", sagt Schmiele.

Öffentliche Förderung gibt es für das Sozialzentrum nicht. Ehrenamtliche und bis zu 25 Ein-Euro-Jobber halten den Laden am Laufen. Praktikanten und Schüler helfen ebenfalls mit. "Wir geben dann als Anerkennung eine Tiefkühlpiza oder irgendwas anderes mit", beschreibt Sabine Schmiele das Prinzip Geben und Nehmen. Auch Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, leisten wertvolle Arbeit. Sie haben im Programm Arbeit statt Strafe zum Beispiel den Flachbau vor zwei Jahren saniert. Horst Schmiele ärgert sich über das "irrsinnige System" der Jobcenter. Die Leute sollten für diese notwendige Arbeit einen festen Job bekommen. Stattdessen werden vom Jobcenter immer nur Maßnahmen finanziert. Wie der MHM-Gründer sagt, sei das Jobcenter argwöhnisch auf den Schmiele-Betrieb und unterstelle jetzt auch noch persönliche Vorteile. Das will er nicht stehen lassen und die Verantwortlichen zu einer öffentlichen Diskussion einladen, um über das für Wedding so wichtige Hilfsprojekt zu berichten, das nur mit viel Engagement und Ehrenamt funktioniert.

Seit sieben Jahren können sich einkommensschwache Familien auch bei der Mappi-Station anmelden. Der Büroartikelhersteller Herlitz schickt den MHM-Leuten jedes Jahr rund 400 gefüllte Schulmappen, die dann nach Anmeldung zur Einschulung verteilt werden.

Der Verein ist immer auf der Suche nach Sponsoren und finanzieller Unterstützung. Alle Informationen unter www.mhm-berlin.de.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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