Fliesenpfusch im Freibad
Bäderbetriebe starten Saison
Am 1. Mai starten das Kombibad Seestraße und das Strandbad Plötzensee in den Sommer. Im Humboldthain kann man erst ab 1. Juni planschen. Dort sind größere Reparaturen notwendig.
Es ist jedes Jahr das gleiche. Um das Sommerbad Humboldthain zu eröffnen, sind größere Reparaturen nötig. Nach dem Winter rücken die Fliesenleger an und ersetzen marode Beckenfliesen. Die massiven Schäden im Schwimmbecken werden immer erst sichtbar, wenn das Wasser raus ist.
Die Handwerker haben gerade angefangen, etwa 60 Meter der Beckenoberkante neu zu machen. Am 1. Juni soll alles fertig sein, damit geplanscht werden kann. Das ist eigentlich viel zu früh und der Grund für das ewige Fliesenproblem. „Normalerweise müssten wir mal eine Saison aussetzen, damit der Beton richtig aushärten kann“, sagt der Sprecher der Berliner Bäderbetriebe (BBB), Matthias Oloew. Da das keiner will, wird jedes Jahr draufgezahlt. Mit dem Einbau eines Edelstahlbeckens wäre das Fliesenproblem für immer erledigt. Die Bäderbetriebe planen das seit Jahren, doch bisher gibt es keine Finanzierung für die Investition im „einstelligen Millionenbereich“, so Oloew.
In den Wintermonaten haben die Bäderbetriebe im Humboldthain bereits die Garderoben und Toiletten saniert. Dort ist jetzt alles schick und „sieht nicht mehr aus wie aus den 50er-Jahren“, so der Bädersprecher. Auch in diesem Sommer bespielt das Künstlerteam Tropez einen früheren Imbisskiosk und macht Kunst im Schwimmbad.
Im Kombibad Seestraße kann man bereits ab 1. Mai seine Bahnen ziehen. Dort müssen keine Fliesen angeklebt werden; das Becken wurde bereits vor sieben Jahren mit Edelstahl ausgekleidet. Wenn die Sommersaison zu Ende ist, wollen die Bäderbetriebe ab Herbst eine Traglufthalle über das Außenbecken bauen. Dadurch können im Winter die Hallenbecken und das Außenbecken genutzt werden. Grund für den Bau der Traglufthalle ist die komplette Sanierung des Paracelsus-Bades in Reinickendorf. Voraussichtlich im Juni wird das Bad geschlossen und bleibt mindestens zwei Jahre zu. Um Ersatz zu schaffen, haben sich die Bäderbetriebe für den Bau einer Traglufthalle im Kombibad Seestraße entschieden. Das Becken unter der Traglufthalle soll im Winter vor allem für Schulen und Vereine genutzt werden, so dass normale Schwimmhallenbesucher im Hallenbad bleiben können.
Am 1. Mai startet auch das Strandbad Plötzensee in die Sommersaison. Das Naturbad hat ebenso wie die Strandbäder Wendenschloß und Grünau einen neuen Pächter. Zum Ende des vergangenen Jahres waren die Pachtverträge für fünf Bäder turnusgemäß ausgelaufen. Die Bäderbetriebe haben die Anlagen neu vergeben. In den Bädern Lübars und Friedrichshagen machen die bisherigen Betreiber weiter.
Am 19. April öffnen bereits das Strandbad Wannsee, das Sommerbad Wilmersdorf und das Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad). Am 27. April folgt das Sommerbad Olympiastadion. Neben dem Kombibad Seestraße, dem Strandbad Plötzensee und dem Sommerbad Humboldthain kann man im Bezirk auch noch im Kindersommerbad Monbijou im Monbijoupark baden. Die Tore dort werden wie im Humboldthain erst am 1. Juni geöffnet.
„Nach dem Rekordbesuch im Ausnahme-Sommer 2018 hoffen wir auf ein ähnliches Ergebnis in diesem Jahr“, sagt Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki. 2018 erreichten die Berliner Bäder mit über 6,7 Millionen Gästen den höchsten Stand seit zehn Jahren. Das sind gut eine Million mehr Besuche als im Jahr zuvor. Noch bis zum 30. April kann man die Sommer-Mehrfachkarte zum Vorzugspreis von 60 Euro für 20 Eintritte kaufen. Mit der Karte spart man nicht nur, sondern muss sich nicht vor den Kassen anstellen. Die Karte ist übertragbar. Ab dem 1. Mai gibt es die Mehrfachkarte zum Saisonpreis von 70 Euro. Sie gilt im Bezirk nicht im Strandbad Plötzensee.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.