Problemhalle erneut abgesoffen
Sporthalle an der Putbusser Straße wegen Wassereinbruch gesperrt

Die marode Sporthalle an der Putbusser Straße wurde wegen eines Rohrbruchs erneut gesperrt. | Foto: Dirk Jericho
  • Die marode Sporthalle an der Putbusser Straße wurde wegen eines Rohrbruchs erneut gesperrt.
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14 Monate nach Sperrung der maroden Drei-Felder-Halle des früheren Diesterweg-Gymnasiums ist sie just in dem Moment, in dem sie nach der Reparatur gerade wieder eröffnet worden war, erneut abgesoffen.

Immer wieder Wasser! Drei Tage war die orangene Sporthalle geöffnet, dann musste sie wieder dicht machen. Weil sie wohl nicht ganz dicht ist. Wie Sportstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagt, war Wasser in die tiefergelegte Halle gelaufen. Fotos, die er am 3. September auf Twitter gepostet hat, zeigen, dass das Wasser einen Meter hoch stand. „Sowohl der Sporthallenboden als auch der Umkleidetrakt wurde durch das eindringende Wasser geschädigt“, so Spallek. Das Technische Hilfswerk hat das Wasser abgepumpt. Wann der marode Bau aus den 1970-er Jahren wieder geöffnet werden kann, ist völlig unklar.

Die Sporthalle wurde bereits am 23. Juni 2017 geschlossen, wegen eines – ja – „Wassereinbruchs nach einem Starkregen“, so der Stadtrat. Dabei hatte es auch die komplette Hauselektrik entschärft. Dass Wasser in die Halle läuft, ist nichts Neues. Auch 2014 und 2015 standen die Vereine wegen eines Wasserschadens vor verschlossenen Türen. In der Lüftungs- und Klimaanlage wurden danach gesundheitsgefährdende Schimmelsporen gemessen. Ursache der jüngsten Flutung war ein Rohrbruch.

Unendliche Geschichte

Betroffen sind die Sportvereine TSV Wedding Volleyball, der Berliner Turnsport-Verein 1911, die Weddinger Wiesel und die Schüler der benachbarten Vineta-Grundschule. Kiezsportlotsin Susanne Bürger ärgert sich über das Hallendrama. Der Bezirk habe die Halle am 27. August nach 14 Monaten Sperrung „sowieso nicht wirklich vollumfänglich zurückgegeben“, schreibt sie auf Facebook. Die Umkleiden waren noch geschlossen und die Duschen wegen geplanter Beprobung noch gesperrt. Das hat sich mit dem „Land unter“ drei Tage nach Wiedereröffnung erledigt. „Ist hier ein böser Wassergeist aktiv, der kein Leben in der Sporthalle sehen will?“, schreibt Bürger zur „unendlichen Geschichte“. Sie ist sicher, dass der Rohrbruch „Folge davon ist, dass hier seit Jahren keine Instandhaltung oder Pflege mehr stattfindet.“ Die Hoffnung der Sportvereine und der Schule seien mit einem großen Knall kaputt gegangen.

Die Sporthalle soll abgerissen werden, wenn der beschlossene Ersatzbau auf dem Grundstück der benachbarten Vineta-Grundschule fertig ist. „Der aktuelle Baustart ist für Ende Februar 2019 vorgesehen“, sagt Sportstadtrat Spallek. Die rund fünf Millionen Euro teure doppelstöckige Turnhalle mit jeweils zwei Feldern pro Ebene wurde in das Senats-Typenprogramm aufgenommen und wird ähnlich wie die modularen Ersatzbauten (MEB) für Schulen als Fertigteilkiste von der Stange ohne Schnickschnack errichtet. Um den Bau hatte es jahrelange Querelen wegen der Finanzierung gegeben.

360 günstige Wohnungen

Die marode Sporthalle wird abgerissen, weil auf dem Areal des seit 2011 leerstehenden Diesterweg-Gymnasiums Wohnungen gebaut werden sollen. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft will auf dem Sportplatzgelände an der Putbusser Straße rund 360 preisgünstige Wohnungen bauen. Die orangefarbene Schule an der Swinemünder Straße wird saniert und zum Kiez-Kulturzentrum mit Kita und Gemeinschaftsgarten. In den Obergeschossen entstehen ebenfalls preiswerte Mietwohnungen, so der Plan.

Weil die erneut gesperrte Halle noch dringend für den Vereins- und Schulsport gebraucht wird, „beabsichtigt der Bezirk unter Beachtung wirtschaftlichen Handels, bis zur Fertigstellung der Ersatzsporthalle noch alle erforderlichen Reparaturarbeiten durchführen zu lassen“, sagt Carsten Spallek (CDU).

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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