Kein neuer Hauptstadtsekt
Weinlese im Humboldthain fällt aus

Noch im vergangenen Jahr freute sich Mittes Chefgärtner Jürgen Götte über eine Topernte. Jetzt sollen die Reben krank sein. | Foto: Dirk Jericho
  • Noch im vergangenen Jahr freute sich Mittes Chefgärtner Jürgen Götte über eine Topernte. Jetzt sollen die Reben krank sein.
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Seit mehr als 30 Jahren ist die Weinlese auf dem winzigen Weinberg im Humboldthain ein Highlight der Bezirksgärtner. Doch in diesem Jahr fällt die Ernte aus. Die alten Reben sind krank und werden durch neue Pflanzen ersetzt.

Noch im vergangenen Sommer sprach Grünflächenchef Jürgen Götte von einer prächtigen Ernte. Durch die viele Sonne konnten die Trauben der Sorte Grauer Burgunder schon im September statt Oktober geerntet werden. Jetzt teilt die für das Straßen- und Grünflächenamt zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) mit, dass die Weinlese auf dem Gartenamtsstützpunkt, am südwestlichen Rand des Humboldthains direkt neben dem Sommerbad, ausfällt. Der Grund: Die Bezirksgärtner haben im Frühjahr 120 neue Weinstöcke der Sorte „Souvignier gris“ gepflanzt. Die jungen Pflanzen ersetzen einen Teil der 369 Reben, die hier seit mehr als 30 Jahre gedeihen. Die alten Weinstöcke mussten raus, „weil sie durch Krankheiten und veränderte klimatische Bedingungen geschädigt waren“, sagt Weißler. Die neuen Sorten sollen besser an die Verhältnisse angepasst und resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sein. Im kommenden Jahr werden weitere 150 Pflanzen ersetzt.

Seit 32 Jahren baut das Gartenamt am Fuße des 86 Meter hohen Bunkerberges Wein an. Die Reben waren einst Geschenk der badischen Winzergenossenschaft Achkarren. Die Gemeinde Achkarren im Kaiserstuhl ist Partnerbezirk des damaligen Bezirks Wedding. 99 Reben der Sorte Grauer Burgunder hatten die Winzer 1987 den Weddingern geschenkt. Im vergangenen Jahr wuchsen auf dem 800 Quadratmeter großen Weinberg noch 369 Reben.

Nach der Weinlese werden die Trauben jedes Jahr von den Winzern in Achkarren zum Hauptstadtsekt „Humboldthainer“ versektet. Um die 100 Flaschen Hauptstadtsekt kommen jedes Jahr raus. Den „Humboldthainer“ verschenkt der Bezirk immer zu Dienstjubiläen, Verabschiedungen oder bei Auszeichnungen von Bürgern und überreicht ihn als Gastgeschenk seinen Städtepartnern. Früher wurde auf dem Gartenamtsstützpunkt die herbstliche Weinlese mit einem öffentliche Fest mit Verkostung gefeiert. Das ist in den zurückliegenden Jahren ausgefallen – wie jetzt der Hauptstadtsekt Jahrgang 2019.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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