Forstwirte bauen neuen Spielgeräte auf Waldspielplatz
Kinderträume aus Holz

Ausdauer und eine ordentliche Portion Muskelschmalz braucht Lutz Schwonburg für die Eisenbahn.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Zwei Wochen war der „Goldfischteich“ im Spandauer Forst gesperrt. Nun lädt der Waldspielplatz wieder zum Toben ein. Handwerklich begabte Forstwirte haben neue Spielgeräte aus heimischem Holz gebaut.

Mitten im Wald knattert die Motorsäge, frisst sich scharfzahnig durchs Eichenholz. Schweißtreibende Arbeit für Lutz Schwonburg. Die Luft kocht bei 33 Grad. Doch die Pause ist kurz. Die Eisenbahn muss fertig werden. Ein Stückchen weiter fräst Stephan Schwebel gerade an einer Rakete. Sieht gut aus. Bald kann hier ein Kind einsteigen und losdüsen.

Die Männer, die da sägen, schleifen, schmirgeln sind Forstwirte, keine Zimmerleute. Stephan Schwebel kommt aus der Revierförsterei Gatow, Lutz Schwonburg aus Müggelsee. Und sie sind an diesem Tag nicht allein im Wald. Rund 30 handwerklich geübte Forstwirte und Azubis aus allen vier Berliner Forstämtern helfen dabei, auf dem Waldspielplatz „Goldfischteich“ im Spandauer Forst neue Spielgeräte aus heimischem Holz zu bauen. Keine Null-Acht-Fünfzehn-Dinger, sondern fantasievolle Unikate. Wie die Raumschiff-Rakete, geschnitzt aus einer einzigen Eiche. Oder die Kletterpyramide, die Nestschaukel, die Pilzskulpturen, das Sitzsofa und die Sitzgruppe mit Tisch. Die neuen Attraktionen ergänzen jetzt den vorhandenen Rutschturm aus Robinienholz, das Klettergerüst, die Torwand und die Schaukel, die drei Rennautos, die Wippe und das Dendrophon. Diese Spielgeräte waren 2013 neu entstanden.

Jedes Jahr ist ein anderes Forstamt an der Reihe

Der Waldspielplatz der Berliner Forsten liegt im südlichen Spandauer Forst nahe des Kuhlaketeiches und der Schönwalder Allee und gehört zum Revier der Revierförsterei Spandau. Weil Eiche und Robinie besonders robust sind, gibt es den Spielplatz schon seit über 50 Jahren. Verbaut wird nur unbehandeltes Holz. „Das stammt von schadhaften Straßenbäumen oder von Bäumen, die der Sturm umgelegt hat“, sagt Revierförster Oliver Schuppert. Beim großen Unwetter 2017 seien im Spandauer Forst 5000 Festmeter Sturmholz zusammengekommen. Die Forstwirte, die aus den Stämmen TÜV-geprüfte Spielgeräte bauen, gehören zur „Spielplatzbaugruppe“ der Forsten. Ein Mal im Jahr kommen die Spezialisten zusammen und arbeiten an mehreren Spielplätzen, jedes Jahr ist ein anderes Forstamt an der Reihe. Manchmal müssen sie auch Vandalismusschäden beseitigen. So wurden etwa auf dem Waldspielplatz im Spandauer Forst schon eine Tischplatte angezündet und Geräte mit Graffiti beschmiert.

Zwei Wochen haben die Forstwirte und ihre Azubis auf dem „Goldfischteich“ gebaut. Nun lädt der bei Familien und Kita-Gruppen beliebte Spielplatz wieder zum Spaß haben ein. Der Familienausflug lässt sich auch gut mit einem Waldspaziergang und dem Besuch des Wildschweingeheges kombinieren. Und so kommt man dorthin: Mit dem Bus M45 bis zur Haltestelle Cautiusstraße fahren. Gegenüber der Hakenfelder Straße liegt der Waldeingang, dem Weg etwa 200 Meter geradeaus bis zum Spielplatz folgen. Der zweite Spandauer Waldspielplatz liegt nicht weit vom Kladower Damm direkt hinter der „Trattoria Don Bosco“ am Waldrand. Eine Liste aller Berliner Waldspielplätze gibt es unter https://bwurl.de/14ek.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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