Für Vollausbau des Klingenhofer Steigs fehlt das Geld
Schlaglochpiste wird saniert
Die Flickschusterei hat ein Ende. Seit Mitte August wird der Klingenhofer Steig saniert. Gehwege und verkehrsberuhigende Maßnahmen sind nicht geplant. Was Anwohner bedauern, da der Klingenhofer Steig auch als Schulweg genutzt wird.
Durchfahrt gesperrt. Auf dem Klingenhofer Steig sind die Bagger angerollt. Die löchrige Fahrbahn wird saniert – voraussichtlich bis Ende Oktober. Was genau passiert dort? Der Asphalt nebst Untergrund wird erneuert. Die sanierte, ockerfarbene Fahrbahn ist dann 4,75 Meter breit und von Betontiefborden zum Höhenausgleich eingefasst. Zwischen dem östlichen Betontiefbord (Laternenseite) und der Grundstücksgrenze entsteht eine befahrbare Schotterrasenfläche, auf der auch geparkt werden kann. Weil es keine geordneten Regenwasserentwässerungsanlagen gibt, sind am westlichen Straßenrand neun begrünte Entwässerungsmulden vorgesehen. Gehwege bekommt der Klingenhofer Steig nicht. Die wären, wenn dann, auf beiden Fahrbahnseiten Vorschrift. Für die Mindestbreiten fehlt laut Bezirksamt aber der Platz. Auch verkehrsberuhigte Bereiche wird es nicht geben.
"Schulwegsicherheit
stärker berücksichtigen"
Genau das aber monieren Anwohner wie Mathias Bauer. Ihre Befürchtung: Der Verkehr wird auf dem Klingenhofer Steig zwar nicht unbedingt zunehmen, aber schneller werden. „Elterntaxis“, Paketdienste und Müllfahrzeuge würden teilweise aber schon vor der Sanierung unangemessen durch die enge Durchfahrtsstraße zwischen Cautiusstraße und Mögeldorfer Weg rasen. Hinzu kommt, dass der Klingenhofer Steig auch Schulweg für Kinder aus der Eichenwald-Grundschule ist. „Als Familienvater von zwei kleinen Kindern fände ich es wichtig, dass das Bezirksamt die Schulwegsicherheit stärker berücksichtigt“, sagt Mathias Bauer. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum nicht durch eine Fahrbahnverschwenkung oder Ähnliches versucht wird, den Autoverkehr zu entschleunigen? Oder warum nicht zumindest ein durchgängiger Schutzstreifen für Fußgänger vorgesehen wurde?“ Stattdessen müssten Grundschüler und andere Fußgänger auch nach der Baumaßnahme weiterhin parkende Autos umkurven und somit in den fließenden Verkehr wechseln. „Warum setzt man hier die Jüngsten und Schwächsten einer unübersichtlichen Verkehrssituation und einer erhöhten Gefahr aus“, fragt sich der Anwohner und schlägt vor, den Fußgängern wenigstens die Rasenschotterbahn auf der Ostseite durchgängig zuzugestehen.
Vollausbau hätten die Anlieger zahlen müssen
Es handelt sich um keinen endgültigen Straßenausbau, sondern lediglich um eine Sanierung der Fahrbahndecke, erklärt dazu das Bezirksamt. Für einen Vollausbau inklusive Gehwegen und verkehrsberuhigten Bereichen stünden keine ausreichenden Mittel zur Verfügung. Ein Umbau der Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich sei eine weitaus umfassendere Maßnahme und müsste – möglicherweise dann auch mit Erschließungsbeiträgen der Anwohner – aus bezirklichen Töpfen finanziert werden. Bauliche Verengungen wiederum hätten den Nachteil, dass sich der eh schon knappe Parkraum auf dem Klingenhofer Steig weiter reduzieren würde. Eine natürliche Verkehrsberuhigung entstehe aber durch die Kombination aus entgegenkommenden und parkenden Autos, so das Bezirksamt weiter. Bislang sei das Verkehrsgeschehen eher unauffällig gewesen, man werde die Straße aber weiter „beobachten“. Einen späteren kompletten Neubau des Klingenhofer Steigs schließt das Bezirksamt nicht aus.
Die Kosten für die jetzige provisorische Fahrbahnsanierung inklusive Mulden liegen bei rund 288.000 Euro, finanziert mit Landesmitteln. Erschließungsbeiträge werden nicht fällig. Wer als Grundstückseigentümer eine befestigte Grundstückszufahrt will, muss dafür aber bezahlen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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