Verfall und Vandalismus: Anwohner ärgern sich über alte Speicher

Kein schöner Anblick: In den Speichern wird schon lange nichts mehr gelagert. | Foto: privat
3Bilder
  • Kein schöner Anblick: In den Speichern wird schon lange nichts mehr gelagert.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Hakenfelde. Die alten Speicher an der Parkstraße verfallen und der Vandalismus nimmt zu. Sehr zum Ärger der Anwohner. Doch das Bezirksamt kann wenig tun.

„Eigentum verpflichtet“, heißt es. Doch nicht jeder Eigentümer kommt seinen Verpflichtungen nach. Ein Paradebeispiel sind die drei Speichergebäude des ehemaligen Heeresverpflegungsamts an der Parkstraße. Die zwei Bodenspeicher und ein Silospeicher gammeln vor sich hin. Fenster sind zerborsten, Türen herausgerissen und Wände beschmiert. Schutt und Müll stapeln sich, sogar Autowracks stehen dort herum. „Die Speicher werden durch Vandalismus täglich mehr und mehr zerstört. Ganze Jugendgangs machen das Gelände inzwischen unsicher“, ärgert sich ein Anwohner. „Leider scheint sich hier niemand verpflichtet zu fühlen, das Gelände zu sichern oder die Baudenkmale zu erhalten.“

Doch das Bezirksamt hat hier wenig Handhabe. Das Gelände ist in Privatbesitz und das Betreten verboten. „Das Recht einzugreifen haben wir nur, wenn von den Gebäuden Gefahr für Leib und Leben ausgeht“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Herabfallende Gebäudeteile, Einsturzgefahr oder auch Ratten zählt er dazu. Dann ist allerdings das Bauordnungsamt zuständig und sorgt dafür, dass die Gefahrenquellen beseitigt werden – entweder vom Eigentümer selbst oder das Bezirksamt schickt ihm eine Rechnung. Denn der Eigentümer ist verpflichtet, die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen. „Dazu haben wir ihn auch aufgefordert, weil uns die Situation dort bekannt ist.“ Kommt der Eigentümer dieser Aufforderung nicht nach, folgt eine Anordnung, danach ein Zwangsgeld.

Scheuer Investor aus dem Ausland

Eigentümer der Speicher ist ein Investor aus dem Ausland, was die ganze Sache offenbar schwierig macht. Öffentlichkeitsscheu ist er anscheinend auch noch, denn seinen Namen will der Stadtrat nicht nennen. Bekannt ist aber, dass der Eigentümer dort rund 600 Wohneinheiten bauen will. „Ein Bauantrag liegt uns allerdings noch nicht vor, sonst könnte es dort sofort losgehen“, sagt Röding. Denn der Bebauungsplan weist das Quartier Parkstraße Nord mit dem Speicher-Areal als Wohn- und Mischgebiet aus. Die planungsrechtlichen Grundlagen sind also gegeben. Außerdem gehört das Quartier zum Städtebaulichen Entwicklungsgebiet Wasserstadt Spandau. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.