Engagement gegen Antisemitismus

Gudrun O'Daniel-Elmen wurde mit der Paul-Gerhardt-Medaille geehrt

Am 3. November hat die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in der Wichern-Kirche in Hakenfelde drei Personen, beziehungsweise Initiativen mit der Paul-Gerhardt-Medaille ausgezeichnet. Gewürdigt wurde das Engagement der Geehrten gegen Antisemitismus.

Gudrun O'Daniel-Elmen, die Beauftragte für Erinnerungskultur im Evangelischen Kirchenkreis Spandau, ist die vielleicht bekannteste Stimme im Bezirk beim Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen und ihrer Opfer und beim Kampf gegen alten und neuen Antisemitismus und seinen Auswüchsen.

Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt hat sich Gudrun O'Daniel-Elmen für eine Erweiterung des Mahnmals am Lindenufer eingesetzt. Zusammen mit der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau hat sie das Verlegen von zahlreichen Stolpersteinen und das Aufstellen von Gedenktafeln organisiert. Sie recherchierte die Biografien ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger und animierte Jugendliche zu solchen Forschungen. Und Gudrun O'Daniel-Elmen macht regelmäßig Angriffe, Beschädigungen, Zerstörungen an Erinnerungsorten öffentlich. Gerade in den vergangenen Monaten hat es einige solcher Taten gegeben. „Ihr unermüdliches Engagement für ein friedliches Miteinander bewahrt die Erinnerung an unsere historische Verantwortung“, wurde der Einsatz von Gudrun O'Daniel-Elmen von Harald Geywitz, Präses der EBKO-Landessynode gewürdigt.

Die weiteren Ausgezeichneten waren Lauren Leidermann aus Görlitz und das Jugendprojekt „Grüneberg erinnert“ aus dem Löwenberger Land in Brandenburg. Lauren Leidermann forscht zur jüdischen Geschichte ihrer Stadt, bringt über ihren Blog Nachkommen ehemaliger Görlitzer zusammen, macht Stadtführungen und Projekte mit Schulen. „Grüneberg erinnert“ beschäftigt sich unter anderem durch einen Dokumentarfilm mit dem einstigen Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, wo ab 1943 viele Frauen Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leisten mussten.

Mit der Paul-Gerhardt-Medaille werden Menschen geehrt, die sich durch außergewöhnliches kirchliches Engagement auszeichnen. Namensgeber ist der Theologe und Kirchenlieddichter Paul Gerhardt (1607-1676).