Anwohner stört das "Flutlicht" der Peitschenmasten

Hakenfelde. Dass die Umrüstung der Gas-Reihenleuchten auf Elektrobetrieb schneller als geplant vorangeht, löst bei Anwohner Horst Schubert nicht gerade Freude aus. Den hellen Schein, der seit 12. September die Wichernstraße beleuchtet, empfindet er eher als "Flutlicht" und störend.

Derzeit sind bereits mehr als 3000 der 8000 Gasreihenleuchten umgerüstet. Vor allem auch in Spandau wurden die aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammenden Gas-Peitschenmasten mit Elektrolicht versehen. Betroffen ist in Hakenfelde neben der Wichernstraße etwa auch der Eschenweg. Auch 2014 sollen weitere Gaslaternen in Spandau verschwinden. Noch zu Beginn des vergangenen Jahres gab es in der Havelstadt 3380 Gasleuchten. Bis 2016 sollen hier wie in der gesamten Hauptstadt alle Gasreihenleuchten für knapp 30 Millionen Euro auf Elektrobetrieb umgestellt sein.

So will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz künftig pro Jahr die CO 2 -Emission um 9200 Tonnen senken und außerdem bei den Betriebskosten gut drei Millionen Euro einsparen. Auch der größte Teil der 30 700 Gas-Aufsatzleuchten, wie sie etwa im Ortsteil Gatow zu finden sind, soll mittelfristig auf Elektrobetrieb umgerüstet werden. Betroffen sind auch 3600 Gashängeleuchten, die man etwa in den Straßenzügen der sogenannten Unteroffizierssiedlung rund um den Katzwanger Steig in Kladow findet.

So positiv wie der Senat sehen nicht alle die Umrüstung. Bürgerinitiativen und Denkmalschutzvereine kämpfen um den Erhalt der Gasleuchten. Sie sehen ein Kulturgut von Weltrang in Gefahr, von dem es in keinem anderen Ort der Welt so viele wie in Berlin gibt.

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

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