Innung gegen Lkw-Verbot auf der Niederneuendorfer Allee
Hakenfelde. Die Niederneuendorfer Allee zwischen dem Teufelsseekanal und dem Abzweig Bürgerablage soll ab 19. November für Lastkraftwagen gesperrt werden. Der Zustand der Straße ist zu desolat. Das hält die Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg aber für eine Katastrophe.
"Damit entfällt für den Wirtschaftsverkehr eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Spandau und Hennigsdorf", sagt deren Geschäftsführer Gerd Bretschneider. Das nördliche Berliner Umland werde so für den Lkw-Verkehr von Spandau aus nur noch über die Stadtautobahn erreichbar sein. Die betroffenen Unternehmen müssten einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen. "Der Umweg über die staugefährdete Stadtautobahn kostet viel zu viel Zeit und wirkt sich für die Unternehmen letztendlich zu einem Wettbewerbsnachteil aus", so Bretschneider weiter. Er sieht in der Straßensperrung durch den Bezirk eine Verzweiflungstat, da nicht genügend Mittel zur Instandsetzung des betroffenen Straßenabschnittes zur Verfügung stünden. Veranschlagt sind dafür 7,35 Millionen Euro. Das in Velten ansässige Abriss- und Recycling-Unternehmen Dunkel, das bis zu zehnmal täglich diese Verbindungsstraße zwischen Hennigsdorf und Berlin nutzt, bangt um seine Aufträge in Spandau. "Wir könnten diese Baustellen nicht mehr zu rentablen Konditionen bearbeiten", sagt Dunkel-Geschäftsführer Thomas Dunkel.
Betroffen ist auch das Spandauer Unternehmen "Nenn Entsorgung". Geschäftsführer Bernhard Lemmé: "Wenn wir im Raum Hennigsdorf Schuttcontainer stellen oder abholen müssen, entsteht uns durch die Sperrung ein Mehraufwand von mindestens ein bis zwei Stunden." Das führe zu längeren Wegen, erhöhten Kosten und zu Schwierigkeiten bei der Lenkzeitenplanung der Fahrer.
Seit mehreren Jahren beklagen die Fachgemeinschaft Bau und die Fuhrgewerbe-Innung den desolaten Straßenzustand in Berlin. Mit Blick auf die Sperrung der Niederneuendorfer Allee ist es für die beiden Verbände umso unverständlicher, dass Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum (parteilos, für die SPD) im Sommer die zusätzlichen Erhaltungsmittel für die Straßeninfrastruktur von 25 Millionen auf fünf Millionen Euro gekürzt hat. "Dass es soweit kommen muss, gleicht einem Skandal", sagt Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau. Spätestens jetzt müsse der Senat aufwachen und die Dringlichkeit von Straßeninstandsetzungen erkennen. "Die gekürzten 20 Millionen Euro sind unbedingt notwendig und müssen ins nächste Jahr übertragen werden können", fordert Dellmann. Die geplante Straßensperrung in Spandau mache außerdem deutlich, wie unerlässlich die Einführung eines zentralen Katasters zur Beschaffenheit der Berliner Straßen sei.
Michael Uhde / Ud
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