Bund stockt Budget für Technisches Hilfswerk auf
Das Domizil des Technischen Hilfswerk könnte sich bald im neuen Outfit präsentieren. Denn das Gebäude im Gewerbegebiet an der Neuendorfer Straße 67-69 soll in diesem Jahr umgebaut werden.
Dringend nötig wäre es. Seit dem Einzug des Ortsverbandes Spandau in die ehemalige Spanplattenfabrik vor 36 Jahren ist dort kaum saniert worden. Dabei braucht es moderne Umkleide- und Sanitärräume, eine größere Fahrzeughalle, mehr Fluchtwege im Brandfall und neueste Standards für die Ausbildung. Wann genau es mit dem Umbau losgehen wird, konnte THW-Präsident Albrecht Broemme allerdings noch nicht genau sagen. "Wir listen jetzt alle Liegenschaften auf, die saniert werden müssen", so Broemme. Spandau stehe für 2015 aber auf dieser Liste.
Albrecht Broemme hatte den Ortsverband Spandau kurz vor Weihnachten mit dem THW-Landesbeauftragten für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Manfred Metzger, besucht. Auch der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz (SPD) machte sich vor Ort ein Bild vom Investitionsbedarf des Ortsverbandes. Für den seltenen Besuch ihres Präsidenten hatten die THWler ihren "Blaulicht-Nachmittag", bei dem jeden Donnerstag alle Sorgen und Probleme auf den Tisch kommen, extra auf einen anderen Tag verschoben. Ortsbeauftragter Ludger Rölecke führte die Gäste durch die Räume. Einige hatten die Kameraden in ihrer Freizeit bereits selbst renoviert.
Das Geld für den geplanten Umbau kommt vom Bund. Der hat sein Budget für das Technische Hilfswerk in Höhe von 54 Millionen Euro aufgestockt. So bekommt das THW für die Sanierung seiner Liegenschaften bis 2018 insgesamt 27 Millionen Euro mehr. 120 Gebäude, vier davon in Berlin, gelten als dringend sanierungsbedürftig. Die THW-Domizile in Pankow, Neukölln und Tempelhof werden bereits saniert. Der Umbau in Spandau wird etwa eine Million Euro kosten. Ein Neubau wäre zu teuer, auch weil die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümerin der Liegenschaft die Miete für das THW jährlich anzieht.
Aktuell hat der Ortsverband Spandau 95 Mitglieder, davon 13 Jugendliche. Seine ehrenamtlichen Einsätze im Zivil- und Katastrophenschutz sind vielfältig. Die Kameraden unterstützen die Feuerwehr bei Großbränden, helfen bei Hochwasser, Ölpest und Havarien, evakuieren bei Bombenfunden, retten Verschüttete und sichern beispielsweise die Trinkwasserversorgung in Katastrophengebieten oder in Flüchtlingsheimen. Ihren letzten großen Einsatz hatten die Spandauer Mitte Dezember im Landkreis Barnim, als in einer Scheune rund 2000 Heuballen brannten. Gegründet wurde der THW-Ortsverband Spandau 1953. Seine erste Unterkunft war ein Keller an der Feldstraße.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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