Restaurant bekochte 75 Flüchtlingskinder
Azubi Steven Dorn hat alle Hände voll zu tun. Denn am liebevoll hergerichteten Büfett stehen die Kinder Schlange. Ein kleiner Junge streckt seinen Teller hoch. Pommes gehen immer. Hinter ihm steht ein Mädchen, das schüchtern auf die Spaghetti zeigt. Sie spricht kein Deutsch, so wie die meisten anderen Kinder, die aus den Flüchtlingsheimen am Askanierring, Motardstraße und Waldschluchtpfad kommen. 75 sind es insgesamt, die kurz vor Weihnachten vom Team des Restaurants "Raymons" an der Frieda-Arnheim-Promenade 7 bekocht werden.
Ihr Chef hatte die Idee dazu, erzählt Stefanie Dockhorn, stellvertretende Restaurantleiterin. "Denn wem es gut geht, der muss auch abgeben", lautet das Motto von Integrationsbotschafter Raymon Frost, der bei der Aktion selbst nicht dabei sein kann. Die Kinder stört das nicht. Sind sie doch viel zu sehr damit beschäftigt, den plätschernden Schokoladenbrunnen, die glasierten Früchte und Melonenspieße zu bestaunen.
Der Wirtschaftshof Spandau und die Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben (G.i.Z) mit Sitz am Reformationsplatz haben die Aktion organisiert. Der Wirtschaftshof spendierte die Bustickets und sammelte im Vorfeld warme Winterkleidung. So bekamen die Flüchtlingskinder auch gleich ihre Weihnachtsgeschenke mit. Die G.i.Z. wiederum stellte elf ihrer Flüchtlings- und Integrationslotsen bereit, die die Kinder auf der Fahrt ins Restaurant begleiteten. "Wir wollen damit ein Zeichen setzen für die Willkommenskultur der Spandauer gegenüber Flüchtlingen", sagt Gabriele Fliegel, Vorsitzende des Wirtschaftshofes. Denn jeder könne etwas tun. Sach- und Geldspenden für Flüchtlinge sind immer erwünscht. "Denn so können wir sofort helfen, wenn etwas schnell gebraucht wird. Seien es Handschuhe oder Wasserkocher", sagt G.i.Z-Geschäftsführerin Britta Marschke.
Das Restaurant "Raymons" übernahm zuletzt auch das Catering für das Sommerfest in der Erstaufnahmeeinrichtung am Waldschluchtpfad in Hohengatow. Restaurantchef Raymon Frost ist einer von bundesweit 28 sogenannten Integrationsbotschaftern - gewählt von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.