Medienpoint besteht seit 20 Jahren
Umsonst-Buchladen an der Hugo-Cassirer-Straße feiert Jubiläum

Der Medienpoint, Hugo-Cassirer-Straße 4 feiert am Freitag, 19. April, sein 20-jähriges Bestehen. In der Zeit von 10 bis 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, Informationen zum Projekt und viele Medien zum Mitnehmen. | Foto:  Kulturring in Berlin
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  • Der Medienpoint, Hugo-Cassirer-Straße 4 feiert am Freitag, 19. April, sein 20-jähriges Bestehen. In der Zeit von 10 bis 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, Informationen zum Projekt und viele Medien zum Mitnehmen.
  • Foto: Kulturring in Berlin
  • hochgeladen von Thomas Frey

Ein „Eldorado für Lesehungrige mit schmalem Budget“, so lautet die Eigenbeschreibung für die acht Berliner Medienpoints. Ein Standort dieser besonderen Bibliotheken befindet sich in der Hugo-Cassirer-Straße 4. Er feiert am 19. April seinen 20. Geburtstag.

Die Medienpoints geben Bücher, CDs und DVDs kostenlos an Bezieher staatlicher Leistungen, Rentnerinnen und Rentner, Schüler und Auszubildende ab. Die Berechtigung muss jeweils nachgewiesen werden. „Vor unserem Haus gibt es auch einen Büchertisch, an dem sich alle bedienen können“, sagt der Leiter des Spandauer Medienpoints Bernhard Korte. Neben der Hugo-Cassirer-Straße existiert in Spandau auch ein Kindermedienpoint am Kraepelinweg 7 im Falkenhagener Feld.

Auf rund 10 000 Medien, davon 9000 Bücher, schätzt Bernhard Korte den Bestand. Ein Schwerpunkt in Spandau sei zeitgenössische Belletristik. „Weniger Goethe oder Kleist, mehr Dan Brown oder Ken Follett“. Jede Nutzerin oder Nutzer kann bei einem Besuch bis zu fünf Medien mitnehmen. Pro Jahr kämen rund 20 000 Menschen, erklärt der Leiter. Auf das Jahr hochgerechnet sind das 60 Besucher pro Tag. 40 000 Angebote finden binnen eines Jahres einen neuen Besitzer. Dies sind aber nur die Zahlen für die Hugo-Cassirer-Straße. Der Medienpoint zeigt sich auf Stadtteilfesten oder verteilt Bücher in Senioren- und Sozialeinrichtungen wie der Suppenküche in der Galenstraße oder an Laib und Seele.

Die Medien sind meist Spenden – häufig nach Wohnungsauflösungen. Manchmal werden auch einzelne Exemplare abgegeben. Vor allem größere Bestände bringt der Abholdienst in den Medienpoint. Dieser sei viel beschäftigt, denn das Spendenaufkommen sei immer noch sehr hoch, hieß es anlässlich des 20. Geburtstags.

Die Medienpoints sind eine Initiative des Vereins Kulturring in Berlin. Der erste wurde 2001 in Prenzlauer Berg geöffnet. Unterstützung gibt es durch das Jobcenter. Der Spandauer Medienpoint zog 2016 aus einem ehemaligen Gebäude der Bezirkszentralbibliothek an der Seegefelder Straße in die Hugo-Cassirer-Straße in der Wasserstadt. Die damalige Suche nach einem neuen Domizil war nicht einfach. Das Projekt stand auf der Kippe, weil zeitweise die weitere Förderung durch das Jobcenter nicht gesichert war. Trotz des Umzugs an die Peripherie sei das Besucheraufkommen aber seither nicht signifikant zurückgegangen, sagt Bernhard Korte. Sogar aus Reinickendorf oder Charlottenburg würden Nutzer anreisen.

Medienpoint-Spandau. Hugo-Cassirer-Straße 4, Mo-Fr 10 bis 16 Uhr, ¿30 33 89 44 04, E-Mail spandau@medienpoint.org und Kindermedienpoint Spandau, Kraepelinweg 7, Mo-Fr 12 bis 17 Uhr, ¿30 37 58 19 50, kinder@medienpoint.org. Mehr Informationen auch auf der Webseite www.kulturring.berlin.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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