Wo Tradition auf Zeitgeist trifft: Eine Bilanz zu 100 Jahren Sutos

Jugendtraining mit Trainerteam Jorgi Romero und Benjamin Thiele. | Foto: Sutos e.V.
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  • Jugendtraining mit Trainerteam Jorgi Romero und Benjamin Thiele.
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Hakenfelde. Spiel, Satz und Sieg: Seit einem Jahrhundert blickt der Sutos auf eine erfolgreiche Leistungsbilanz zurück. Zeit also für einen Rückblick, Querblick und Ausblick.

Ganz im Norden Spandaus hat einer der ältesten Sportvereine des Bezirks seine Heimat. Es ist der Sutos Sport- und Tennisverein Olympia Spandau 1917, der 100 Jahre alt geworden ist. Gefeiert wird der Geburtstag das ganze Jahr – mit Sektanstoß und Festschrift, mit Sportevents und Geselligkeit.

Bei so viel Tradition lohnt sich obendrein der Blick in die Vereinschronik. Und die beginnt am 27. März 1917. Mitten in den Kriegswirren gründete sich der Sutos zunächst als Schulsportverein. Turnen und Leichtathletik sollten bewegungsarme Schüler sportlich „ertüchtigen“. Später kamen Handball und Fußball dazu. 1922 löste Tennis die Leichtathletik als Hauptsportart ab.

Wie viele Vereine dieser Zeit hatte auch der Sutos eine wechselvolle, nicht immer einfache Geschichte. Trainiert werden musste anfangs auf Tennisplätzen an der Zitadelle. Bis zum Bezug der heutigen Anlage an der Wichernstraße direkt neben dem Stadion Hakenfelde im Jahr 1957, wechselte der Verein noch mehrfach sein Domizil. Doch trotz der Widrigkeiten ging es aufwärts. Aus den drei Tennisplätzen des Vereins wurden bald sechs. 1968 kamen ein Clubhaus und 1986 eine Zwei-Felder-Halle dazu.

Viel Herzblut und Engagement

Die Erfolge waren natürlich keine Selbstläufer. Hinter jedem Projekt standen Ehrenamtliche, die mit viel Herzblut und Engagement ihren Verein voranbrachten. Ohne sie hätte der Sutos die 100 Jahre wohl kaum überlebt. Und auch heute gibt es sie noch, die Ehrenamtlichen. Den Vereinsvorsitzenden Thorsten Kusch zum Beispiel, dem es stets gelingt, seine Mannschaft zu motivieren und immer neue Talente zu finden. Daneben haben die rund 460 Sutonen mit Benjamin Thiele einen hauptamtlichen Clubmanager, der mit seiner geballter Tenniskompetenz und seinem Organisationstalent aus der Sutos-Familie nicht mehr wegzudenken ist.

Auch sonst ist der Sutos gut aufgestellt. Ein engagiertes Trainerteam kümmert sich um den Nachwuchs. Angefangen bei den Jüngsten im Drachenclub über das Jugendtraining bis hin zum Mannschaftstraining aller Altersklassen. Feste und Motto-Partys werden gefeiert wie sie fallen. Der Verein hat sogar einen Vergnügungsausschuss. Seit Sommer 2015 hat die Trainingshalle eine moderne LED-Beleuchtung und seit Winter 2016 einen neuen Hallenbelag. Und natürlich nehmen die Vereinsmannschaften in den Altersgruppen U10 bis U 70 regional und überregional erfolgreich an den Verbandsspielen des Tennisverbandes Berlin-Brandenburg teil.

Dennoch hat der Verein ein echtes Problem. Bei den 20- bis 40-Jährigen fehlt der Nachwuchs, bedauert Clubmanager Benjamin Thiele. Denn durch seine Randlage ist der Sutos kein Zuzugsverein für jüngere Leute. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Tennisboom-Generation mittlerweile selbst zu den älteren Semestern zählt. Regelmäßige Austritte muss der Verein ebenfalls verkraften. „Unser größtes Ziel muss daher sein, unseren Mitgliederbestand zu halten, was heute nicht einfach ist“, so Thiele. Im Vorjahr allerdings konnte der Verein ein kräftiges Plus verzeichnen: 24 Austritten standen 37 Eintritte gegenüber.

„Alles in allem hat sich unser Lieblingsverein aber in den letzten sieben Jahren sehr positiv entwickelt“, befindet Thiele. Und so soll es auch bleiben. Denn der Sutos ist rundum familienfreundlich und hat ein lebendiges Vereinsleben. Nach dem Tennis genießen die Mitglieder gern gemeinsam entspannte Stunden auf der Clubhausterrasse – mit Blick auf die Tennisplätze. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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