Die Senatsverwaltung räumt auf
Ein weiteres Schrottboot wurde auf dem Nordhafen geborgen
Die Senatsumweltverwaltung hat den seit Jahren offenbar herrenlosen Kahn im Nordhafen bergen lassen. Es wird jetzt fachgerecht entsorgt. Zum Jahreswechsel war das Schiff ausgebrannt.
Die Senatsumverwaltung teilte am 19. April mit, dass die Kosten rund 3000 bis 4000 Euro betragen. Bereits am 7. März hatte sie das „Yellow Submarine“ getaufte Bootswrack am Kladower Havelufer entfernen lassen.
Mit dem Aufräumen hat es im Nordhafen ziemlich lange gedauert. Das Boot befand sich mindestens seit 2021 im Nordhafen. Die Yellow Submarine lag sogar schon seit 2019 auf der Havel.
Die Verantwortung für die Entsorgung entwickelte sich dabei zu einem Behördenpingpong. Bezirk, Senatsverwaltung und im Fall der Bundeswasserstraße Havel außerdem die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, fühlten sich jeweils lange nicht zuständig und verwiesen auf die anderen Akteure. Zudem muss auch bei Schrottbooten zunächst geklärt werden, ob sich noch ein Besitzer finden lässt. Bleibt die Suche erfolglos, kann die öffentliche Hand tätig werden.
Gleichzeitig scheint aber zuletzt die Erkenntnis gereift zu sein, dass der Umgang oder bisher besser nicht-Umgang mit dem Problem Schrottboote der Bevölkerung kaum noch zu vermitteln ist. In einem Brief des Spandauer Baustadtrats Thorsten Schatz (CDU) an die Senatsverwaltung vom Februar ist gerade darauf verwiesen worden. Als erstes Ergebnis wurde kurz darauf die Yellow Submarine aus dem Wasser geholt.
Auch im Fall des Boots im Nordhafen wurde in diesem Zusammenhang ein baldmöglicher Vollzug angedeutet. Dieses Wrack sei ebenfalls bekannt, erklärte die Senatsverwaltung damals. Derzeit ermittle dazu noch die Wasserschutzpolizei.
Diese Ermittlungen seien inzwischen abgeschlossen, wurde jetzt erklärt. Sie bezogen sich vor allem auf den Bootsbrand. Nach den vorliegenden Erkenntnissen sei er mutmaßlich durch Feuerwerkskörper verursacht worden. Der Eigentümer habe den Kahn „offensichtlich auf illegale Weise loswerden“ wollen. Der Mann wäre zwar namentlich bekannt, nicht aber sein Aufenthaltsort. Deshalb sei das Bergen des Schiffs vorgenommen worden.
Die Senatsverwaltung wies bei ihrer Vollzugsmeldung auch jenseits von Schrottbooten auf das Problem der „Vermüllung“ von Gewässern hin. Jährlich würden in Berlin rund 400 Tonnen Abfälle daraus entfernt und entsorgt. Dazu gehörten Papier, Plastik oder Verpackungen, Glas, Metallgegenstände, Fahrräder, sogar Tresore. Ebenso wie Teller, Ziegelsteine und weitere Baumaterialien. „Kurz: alles mögliche“.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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