Das Ende einer Odyssee?
Das Bezirksamt nimmt einen neuen Anlauf für eine Bebauung des TetraPak-Geländes
Es ist eines der größten Entwicklungsprojekte im Bezirk: das TetraPak-Gelände an der Hennigsdorfer Straße. Nach vielen Verzögerungen und zwei Eigentümerwechseln gebe es nun grünes Licht für das Vorantreiben des Bebauungsplans, teilte das Bezirksamt Ende Februar mit.
Verantwortlich für das Projekt ist die ZS/Gewobag Projektentwicklung Heiligensee GmbH, eine Entwicklungsgesellschaft unter Beteiligung der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Mit ihr soll gelingen, was mit den beiden Vorgängerinnen nicht geklappt hat: am einstigen Standort der Firma TetraPak, ein neues Quartier zu errichten.
Geplant sind rund 700 Wohnungen, außerdem eine Kindertagesstätte und Spielplätze. Der Aldi-Markt, vis-à-vis des eingezäunten Bereichs, soll als Neubau in das Gesamtvorhaben integriert und um weitere kleinteilige Dienstleistungen ergänzt werden. Die derzeit vollständig versiegelte Fläche werde „erheblich entsiegelt“ und durch weitere zugängliche Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität aufgewertet. Zum Projekt gehört auch ein Mobilitätskonzept, etwa in Form von „gebündelten Stellplatzangeboten“ innerhalb des Quartiers.
„Ich bin froh, dass die intensiven Bemühungen nach dem langen Leerstrand erfolgreich waren“, erklärte Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan (B’90/Grüne). Der Bebauungsplan für ein qualitativ hochwertiges Wohnviertel, „das Heiligensee insgesamt aufwertet“, wie sie sagt, könne nun vorangetrieben werden.
Ab sofort würden die Vorbereitungen für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beginnen. Ab dem Frühsommer sei die Bevölkerung gefragt. Zusätzlich zum formellen Verfahren werde das Bauvorhaben vor Ort interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Behörden und Träger öffentlicher Belange müssten ebenfalls beteiligt werden. Bis zur Festlegung dauert ein Bebauungsplan normalerweise ungefähr zwei Jahre. Das wäre dann 2026, wenn alles gut läuft.
Erste Arbeiten sollen aber bereits jetzt stattfinden, auch wenn bei einem Besuch vor Ort Ende Februar davon nichts zu beobachten war. Dabei handle es sich um „abrissvorbereitende Aktivitäten“, die der Verkehrssicherheit und dem Eindämmen von Vandalismus dienen sollen. Auch Sicherheitsdienste würden verstärkt eingesetzt, um das Eindringen auf das Areal zu unterbinden. Zielführend wäre in diesem Zusammenhang bereits, den an einigen Stellen leicht passierbaren Zaun zu erneuern.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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