Kita-Kinder sind nach Waidmannslust umgezogen
Für die Eltern, Erzieher und Kinder der Kita "Remmi-Demmi" hat der Streit mit dem Verein Gruppenhaus und Jugendzeltplatz Berlin (GJB) ein ungutes Ende genommen. Die Kindertagesstätte im Tegeler Forst, Ruppiner Chaussee 2-10, wurde am 7. Juni per Gerichtsvollzieher geräumt. "Der Bezirk hat damit 20 Kitaplätze und drei Arbeitsplätze verloren", sagte Jiri Kandeler, Geschäftsführer der gemeinnützigen Remmi-Demmi-GmbH. Die Kindertagesstätte war seit 2005 im Betrieb. Bereits am Tag vor der Räumung sind die Kinder und Erzieher in ihr neues Domizil am Waidmannsluster Damm 178 umgezogen. Die Remmi-Demmi-gGmbH betreibt dort seit Oktober 2012 eine Kita. "Die Einrichtung platzt nun mit 34 Kindern aus allen Nähten", so Jiri Kandela. Die Kita-Aufsicht des Landes Berlin habe aber einer temporären Überbelegung zugestimmt. Der Räumung war ein monatelanger Streit zwischen der Kita und dem Vermieter GJB vorausgegangen. Das Bezirksamt hatte 2008 das 15 000 Quadratmeter große bezirkseigene Waldgrundstück (Kinderwald) mit vier Gästehäusern dem GJB als neuen Träger überlassen. Der GJB vermietete ein Haus an den Träger Remmi-Demmi zur Kita-Nutzung. Doch dann meldete der Verein Eigenbedarf an und kündigte im vorigen September der Kita das Mietverhältnis zum 31. März 2013. Vor Gericht wurde die Kündigung dann bestätigt und vorsorglich die Räumung verfügt. Die Kita wehrte sich gegen den Rauswurf mit Protesten und mehreren Klagen vor dem Amtsgericht Wedding. Ihr wurde schließlich ein Vollstreckungsaufschub gewährt. Die Hoffnung auf eine Vermittlung des Bezirksamtes erfüllte sich für den Kita-Träger nicht. Geschäftsführer Kandela kündigte nun an, in Berufung gehen zu wollen. "Außerdem werden wir alles tun, um die fragwürdige Vergabe des Kinderwaldes an den GJB aufzuklären." Laut einem Rechtsgutachten im Auftrag der Remmi-Demmi gGmbH sei diese rechtswidrig erfolgt, da es keine Ausschreibung gegeben habe, so Kandela. "Damit wurde auch gegen europäisches Recht verstoßen. Deshalb haben wir bei der EU-Kommission Beschwerde eingelegt." Das Ziel: Dem GJB soll gekündigt und der Kinderwald ausgeschrieben werden. "Dann können wir vielleicht zurück", sagte Elternvertreterin Judith Strobel. Denn viele Kita-Kinder würden in Heiligensee wohnen und die Anfahrtswege ihrer Eltern wären somit deutlich kürzer als jetzt nach Waidmannslust.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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