Nordberliner SC verliert deutlich beim SV Tasmania
"Heute haben wir viel Lehrgeld bezahlen müssen", haderte NSC-Coach Hans-Joachim Gehrmann nach der Partie im Neuköllner Werner-Seelenbinder-Sportpark. "Das hört sich bei diesem doch recht deutlichen Ergebnis vielleicht komisch an: Aber mit ein wenig mehr Glück kann dieses Spiel auch unentschieden ausgehen." Ausschlaggebend war die 30. Spielminute, als Frans von der Aue wegen Meckerns von Schiedsrichter Sebastian Hornig des Feldes verwiesen worden war. "Um das ganz klar zu sagen: Wir haben hier heute nicht wegen des Schiedsrichters verloren - das wäre mir viel zu einfach. Wir haben uns vielmehr zu dumm angestellt", erklärte Gehrmann ohne Umschweife. Von der Aue war gefoult worden und mit einer blutenden Kopfwunde liegen geblieben. Der Schiedsrichter aber ließ die Partie weiterlaufen, woraufhin sich von der Aue beschwerte und die gelb-rote Karte sah. "Wenn man die Vorgeschichte dieser gelb-roten Karte mal außer Acht lässt, dann war sie Regelkonform. Wer meckert und schon Gelb hat, sieht Gelb-Rot. Und das nenne ich eine Dummheit."
Fortan mussten sich zehn wackere Nordberliner auf einem katastrophal schlechten Rasenplatz gegen die Tasmanen erwehren. Zu diesem Zeitpunkt hatte es nach Toren von Emre Demir für Tasmania und Sven Ralf für den Nordberliner SC noch 1:1 gestanden. 60 Minuten in Unterzahl - das ging natürlich an die Substanz. Und trotzdem waren es die Gäste aus Heiligensee, die nach knapp einer Stunde Spielzeit mit 2:1 in Führung gingen: Niclas Boldt traf im Anschluss an einen Eckball. "Bis dahin haben wir ein wirklich klasse Spiel gemacht. Doch dann hatten wir unglaublich viel Pech, das zum Beispiel zwei abgefälschte Schüsse in unserem Tor landen. Und in Unterzahl einen Rückstand wettzumachen, war zumindest heute für uns nicht möglich." Alen Pitesa, Jack Grubert (2) und Vahit Engin schossen die Neuköllner zum letztlich deutlichen Sieg.
Und dennoch hat der Nordberliner SC nach seinem Aufstieg im Sommer bis dato eine ordentliche Saison in der Berlin-Liga, der höchsten Spielklasse der Hauptstadt, absolviert: Fünf Siege, fünf Remis und sechs Niederlagen standen nach 16. Spieltagen zu Buche. "Wir haben bis dato 20 Punkte geholt - und das ist für einen Aufsteiger völlig in Ordnung", ließ Gehrmann die erste Halbserie noch einmal Revue passieren. Die Sportfreunde Johannisthal und der TuS Makkabi scheinen in der Tabelle bereits abgeschlagen. Doch zum dritten Abstiegsplatz, den zurzeit der SC Staaken belegt, sind es nur vier Punkte.
"Wir haben in der Berlin-Liga schnell Anschluss gefunden und sind sowohl körperlich als auch fußballerisch keinen Deut schlechter als die anderen Teams in dieser Liga." Allerdings lasse man sich vom bisherigen Saisonverlauf nicht blenden. Gehrmann abschließend: "Fakt ist: Mit 20 Punkten zum Saisonende steigt man ab. Also müssen wir in der Rückrunde noch einmal richtig Gas geben."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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