Schwere Zeiten am Elchdamm: Nordberliner SC steckt im Tabellenkeller fest
Heiligensee. Die Fußballer vom Nordberliner SC durchleben in der Berlin-Liga zurzeit schwere Zeiten: Nach der 1:4-Niederlage im letzten Auswärtsspiel beim TuS Makkabi am 22. Oktober hängt die Truppe vom Elchdamm im Tabellenkeller fest und läuft nach knapp einem Drittel der Saison der Musik zunächst einmal hinterher.
„Mein Gott! Da müssen wir ja wieder bei null anfangen, um das alles abzustellen.“ Mario Kreisel, Coach des Nordberliner SC, war bedient. Das sah und hörte man ihm ein ums andere Mal während der Partie beim TuS Makkabi an. Zu viele einfache Fehler machten seine Spieler – zu deutlich fiel am Ende die Niederlage aus. Und das gegen ein Team, das zwar gut in die Saison gestartet, letztlich aber „nur“ eine Mannschaft ist, die einzig den Klassenerhalt vor Augen hat. Und darum scheint es in dieser Saison auch für den Nordberliner SC zu gehen. Nur ein Sieg, drei Unentschieden und sechs Niederlagen nach dem 10. Spieltag sind eindeutig zu wenig.
Doch woran liegt es, dass der NBSC vier Jahre nach dem Wiederaufstieg in Berlins höchste Spielklasse und nach durchweg ordentlichen Platzierungen auf den Rängen sieben bis 13, in dieser Spielzeit ins Taumeln zu geraten scheint?
Treffsichere Stürmer fehlen aktuell
Zunächst einmal muss man da die Ladehemmungen vor des Gegners Tor nennen: Sechs erzielte Treffer in zehn Partien sind deutlich zu wenig – Justin Hippe fehlt an allen Ecken und Enden. Der hochtalentierte Angreifer war nach langem Hin und Her im September zum Regionalligisten Energie Cottbus gewechselt. Mit 19 Treffern war der 21-jährige in der zurückliegenden Spielzeit der Toptorjäger der Nordberliner. Da Hippe von vielen Klubs umworben worden war, hatte der NBSC frühzeitig reagiert und bereits im Sommer Tom Niclas Zeih reaktiviert. Schließlich zählte dieser vor einer sehr langwierigen Knöchelverletzung zu den besseren Stürmern in der Berlin-Liga: 47 Treffer in drei Spielzeiten sprechen eine eindeutige Sprache. Doch in dieser Saison stand Zeih noch nicht eine Minute auf dem Platz. Und so ruhen die Hoffnungen unter anderem auf Neuzugang Sascha Stahlberg, mit zwei Saisontreffern bislang bester NBSC-Schütze. In der letzten Spielzeit hatte Stahlberg 17 Tore erzielt – allerdings für den 1. FC Lübars in der Bezirksliga, also zwei Spielklassen tiefer. Auch deshalb darf man von dem 29-Jährigen nicht erwarten, dass er die Sturmmisere allein behebt. Jetzt sind die Führungsspieler gefragt: Kapitän Frans von der Aue, Benjamin Burow, Jonas Göhler, Marcel Papke und der 21-jährige, äußerst talentierte, Lukas Fechner müssen vorangehen und die Truppe mitreißen. An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werden, dass Coach Kreisel mit Emre Atdere, Fritz Nickel und Adrian Wittur auf drei weitere Spieler verzichten muss, die eigentlich zum Stammpersonal gehören.
Die nächste Gelegenheit, den Schalter umzulegen, hat der Nordberliner SC am Sonntag, 5. November. Dann gastiert man beim BFC Preussen in Lankwitz. Das Spiel an der Malteser Straße 24 wird um 12 Uhr angepfiffen. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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