Abwasser wird nicht untersucht
Sorge um Niederneuendorfer See

[b]Im Niederneuendorfer See gelten fünf von zehn Wasserpflanzenarten als gefährdet oder auf dem Weg zur Gefährdung.
[/b]
Dies teilte die Senatsumweltverwaltung dem CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt am 19. Juli mit. Grundlage der Bewertung ist das sogenannte Monitoring gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die Einschätzungen beruhen auf Untersuchungen aus den Jahren 2007 und 2012, als die Pflanzen mittels „Betauchung“ an sechs Bereichen im See kartiert wurden. Die nächste Unterwasser-Untersuchung ist für kommendes Jahr geplant.

Die Gutachter der vergangenen Jahre kamen jeweils zu dem Schluss, dass die ökologische Situation jeweils als „unbefriedigend“ zu bezeichnen sei. Die Senatsverwaltung blickt aber optimistisch in die Zukunft. So sei die Planktonbewertung von 2017 als „gut“ einzustufen, die Sichttiefe sowohl des Sees als auch der Oberhavel insgesamt in den vergangenen vier Jahren gestiegen. Fangprotokolle von Schleppnetzbefischungen in den Jahren 2008 und 2016 hätten keine signifikanten Veränderungen bei Anzahl und Art der Fische ergeben.

Der Abgeordnete Schmidt findet gleichwohl die Zahlen alarmierend. Er sorgt sich um das Regenwasser, das von viel befahrenen Straßen wie der Hennigsdorfer Straße oder der Heiligenseestraße in den Niederneuendorfer See gelangt.

Keine Auskunft zu Regenwassereinleitung

Doch genau dazu kann der Senat nach eigenen Angaben keine Aussagen machen. Auch das Wasser, das aus dem Weidengraben in den Niederneundorfer See fließt, wird nicht auf Schadstoffe untersucht. Maßnahmen würden dort ergriffen, so die Umweltexperten des Senats, wo Regenwassereinleitungen „deutliche ökologische Schäden hinterlassen“.

Auch zum Ableiten von Oberflächern- und Regenwasser von Anliegergrundstücken führt der Senat keine Statistik. Dasselbe gilt für Steganlagen. Am Niederneuendorfer See sei ein Fähranleger aktenkundig.

Schmidt fordert jedenfalls eine regelmäßige Untersuchung des eingeleiteten Abwassers, zumal dieses auch von der stark befahrenen Autobahn stamme. Die Anwohnerzahl in Heiligensee und damit auch der Verkehr in dem Bereich wird schließlich steigen, nicht zuletzt durch neue Wohnbebauung auf dem TetraPak-Gelände in den kommenden Jahren.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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