Gutachten zum Grabensystem soll kommen
Streit um nasse Keller
Die Senatsverwaltung für Umwelt wird noch in diesem Jahr ein Gutachten zur Funktionsfähigkeit des Heiligenseer Grabensystems in Auftrag geben.
Das geht aus der Antwort von Staatssekretär Stefan Tidow (Bündnis 90/Die Grünen) auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt hervor. Das Grabensystem soll die Entwässerung des Ortsteils Heiligensee gewährleisten. Allerdings beschweren sich immer wieder Anwohner über nasse Keller.
Schmidt hatte deshalb danach gefragt, ob es möglich sei, dass Wasser von der nahen Havel in das System gelangen könne und damit auch die beabsichtigte Funktion der Gräben, die Entwässerung des Ortsteils, ins Gegenteil verkehrt werde. Das bejaht die Senatsverwaltung ausdrücklich. Insbesondere die Wasserstände im Weidengraben, Erlengraben, Eschengraben und Wiesengraben könnten vom Wasserstand im Nieder-Neuendorfer See beeinflusst werden. Die Möglichkeit einer Regulierung soll das Gutachten erfassen. Eine Verantwortung für nasse Grundstücke lehnt die Senatsverwaltung jedoch ab. Laut Tidow war der freie Abfluss aus den Gräben, für den seine Verwaltung Verantwortung trägt, immer gegeben. „Bei fachgerechter Bauplanung und Bauausführung sowie fachgerechter Abdichtung der Kellergeschosse sei laut Tidow nicht mit einer Auswirkung auf die Wohnbebauung zu rechnen.
Schmidt sieht
keine Eigenverantwortung
Schmidt hatte das jetzt angekündigte Gutachten mit Blick auf veränderte Rahmenbedingung, wie höherer Bebauungsdichte, stärkerer Straßenversiegelung und dem Klimawandel gefordert. Dem Verweis auf die Eigenverantwortung der Bauherren widerspricht der Abgeordnete Schmidt: „Die meisten der betroffenen Häuser wurden unter anderen Voraussetzungen gebaut. Das Einsickern von Havelwasser bis weit hinein ins Siedlungsgebiet gehörte mit Sicherheit nicht dazu.“
Wann das Gutachten vorliegen wird, ist noch unklar. Schmidt fordert eine Bürgerversammlung, wenn es Ergebnisse gibt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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