Polizei sieht wenig Verstöße
Ist die Heiligenseestraße eine Rennstrecke?

Gerade und Verführung zum Schnellfahren? Die Heiligenseestraße spaltet die Gemüter.  | Foto: Mike Gassert
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Anwohner der Heiligenstraße befürchten, dass diese wegen ihres geraden Verlaufs immer mehr zu einer Rennstrecke wird. Die Polizei widerspricht mit ihren Daten.

Die Heiligenseestraße verläuft über 4,5 Kilometer im gleichnamigen Ortsteil von Alt-Heiligensee durch den Tegeler Forst bis zum „Alten Fritz“ in Tegel. In der Wahrnehmung zahlreicher Anwohner hat sich die Straße immer mehr zu einer „Rennstrecke“ entwickelt. Viele von ihnen, darunter auch Eltern der Kita am Südfeld, wandten sich hilfesuchend an den CDU-Bezirksverordneten Felix Schönebeck. Er forderte die Verkehrslenkung Berlin auf, die Situation zu überprüfen und gegebenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um einer solchen Entwicklung wirksam entgegen zu treten.

Die Senatsverwaltung für Verkehr antwortete nun auf Schönebecks Vorstoß und widerspricht den Beobachtungen der Anwohner aus Heiligensee. Die Verkehrsprüfungen des Senats vor Ort hätten ergeben, dass der Fahrzeugverkehr „ruhig und besonnen“ verliefe. Die Straße sei „geradlinig und übersichtlich“, der Verkehr „ruhig und unauffällig“ und das Queren durch Fußgänger „ungefährlich“, obwohl die Heiligenseestraße stark befahren wird. Eine Verkehrszählung im August 2018 ergab, dass die Heiligenseestraße zwischen 7 und 9 Uhr morgens durchschnittlich von 700 Fahrzeugen frequentiert wird. Dies entspricht im Schnitt alle zehn Sekunden einem Fahrzeug.

Zahlen der Verkehrslenkung widersprechen der Wahrnehmung

„Nach mehreren Terminen vor Ort teile ich durchaus die subjektive Wahrnehmung der Eltern und Anwohner. Die Heiligenseestraße lädt zum schnell Fahren ein. Das ist gerade auf Höhe der Kita und Fußgängerübergänge ein Problem. Auch die starke Frequenz an Fahrzeugen belastet den Verkehr natürlich. Die Zahlen von Verkehrslenkung, Senat und Polizei sprechen jedoch eine andere Sprache. Danach gibt es objektiv diese Problematik nicht. Ich werde dieses Thema dennoch weiterverfolgen und die Entwicklung im Auge behalten“, verspricht Schönebeck.

Tatsächlich wurden in den vergangenen drei Jahren durch die Polizei auf der Heiligenseestraße 40 Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, sieben davon unmittelbar vor der Kita am Südfeld. Die Überschreitungsrate betrug dabei nur knapp ein Prozent. Auch eine Unfallauswertung der letzten drei Jahre war unbedenklich.

Gerade und Verführung zum Schnellfahren? Die Heiligenseestraße spaltet die Gemüter.  | Foto: Mike Gassert
Gerade und zumindest machmal wenig Verkehr: Die Heiligenseestraße. | Foto: Mike Gassert
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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