Schutz grüner Innenhöfe versus Wohnungsbau
Bezirk verweigert Stadt und Land die Baugenehmigung für 150 Mietwohnungen

Der Schutz grüner Innenhöfe vor Wohnbebauung bewegt viele Menschen und ist ein Streitthema. In Kaulsdorf hat die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH die Anwohner der Bodo-Uhse- und der Lily-Braun-Straße gegen sich aufgebracht.

Eines der beiden Bauvorhaben der Wohnungsbaugesellschaft ist ins Stocken geraten. Während in der Bodo-Uhse-Straße 8-10 bereits die Bauarbeiten begonnen haben, hat das Bezirksamt für das Bauprojekt in der nahegelegenen Lily-Braun-Straße die Baugenehmigung verweigert. Linken-Politiker Kristian Ronneburg begründete die Entscheidung seiner Parteikollegin, Stadtentwicklungsstadträtin Juliane Witt, damit, dass die grünen Innenblockbereiche vor allem der wohnungsnahen Versorgung mit Grünflächen dienten.

„Mit dem Vorhaben würde der unbebaute Innenblockbereich zu einem hohen Anteil baulich genutzt und dem Quartier wertvolle Grünbereiche verloren gehen“, erklärte der Abgeordnete. Das Bezirksamt hatte zudem vor Kurzem auf eine FDP-Anfrage mitgeteilt, dass es vor dem Hintergrund geänderter klimatischer Bedingungen seit 2022 prioritär die Sicherung von Grünflächen verfolge, wenn es Möglichkeiten zur Abwägung gibt.

Auf dem Grundstück Lily-Braun-Straße 13-15 möchte die Stadt und Land 150 Mietwohnungen verteilt auf zwei Gebäude errichten. Der Bauantrag wurde im Mai 2022 gestellt. Bis Ende April 2025 sollte das Vorhaben abgeschlossen sein. Dass das Bezirksamt die Genehmigung nicht erteilt hat, bedeutet jedoch nicht, dass das letzte Wort schon gesprochen ist. Die Wohnungsbaugesellschaft und Bausenator Andreas Geisel (SPD) hätten die Möglichkeit, gegen die Auffassung des Bezirks vorzugehen. „Der Bezirk positioniert sich eindeutig und setzt sich für den Erhalt des grünen Innenhofs der Lily-Braun-Straße ein“, betonte Kristian Ronneburg. Es komme nun darauf an, dass der Senat und das Unternehmen „endlich einlenken“.

In der Bodo-Uhse-Straße 8-10 hingegen hat das Bezirksamt im Juli 2022 die Baugenehmigung erteilt. Bis Februar 2025 entstehen dort 153 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit mit insgesamt sechs Vollgeschossen plus einem Staffelgeschoss mit begrüntem Flachdach sowie 48 Pkw-Stellplätze. Außerdem wird die Stadt und Land dort 345 Fahrradstellplätze installieren und einen Spielplatz bauen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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