Grundstücke verwahrlosen
Cecilienplatz: Investor zögert mit Bau von Hochhäusern
Seit Jahren befinden sich rund um den Cecilienplatz am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord mehrere Bauprojekte in Planung. Wirklich konkret wurde es bis jetzt nicht. Das Areal verwahrlost immer mehr.
Auf den Grundstücken Cecilienplatz 10, 11 und 12 sind jeweils Hochhäuser mit insgesamt 291 Wohnungen, Tiefgaragen für 130 Fahrzeuge sowie Räume für Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie und einem Verbrauchermarkt vorgesehen. Die Baugenehmigungsverfahren für alle drei Grundstücke sind allerdings nach Auskunft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg noch nicht abgeschlossen.
Gründe dafür seien vor allem Planänderungen des Investors sowie Nachforderungen von notwendigen Unterlagen. Dies führe zu längeren Beteiligungsverfahren von Ämtern und Behörden. Wann eine Baugenehmigung erteilt werden kann, sei nicht absehbar. Eine Information der Anwohner werde über den Investor erfolgen, heißt es.
Seit Langem kritisieren Anwohner aus dem Kiez immer wieder die schlechte Beleuchtung des öffentlichen Wegs vom Cecilienplatz zum U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord, den Vandalismus und das unbefugte Eindringen von Personen in diese Gebäude. „Das Umfeld am Cecilienplatz verkommt zu einer Müllhalde. Der Weg vom U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord in Richtung Cecilienplatz ist ein einziger Schandfleck“, schrieb erst kürzlich ein Leser in einer E-Mail an die Berliner Woche. Wie der Senat diesbezüglich das aktuelle Einhalten der Eigentümerpflichten bewertet, wollte Kristian Ronneburg wissen. Laut Baustaatssekretär Alexander Slotty seien die Eigentümer informiert und um eine Lösung bis zum Beginn des Baugeschehens aufgefordert worden.
„Sollte hier nicht kurzfristig eine zufriedenstellende Lösung geschaffen werden, bleibt nur, das Baugrundstück einzuzäunen, was den Eigentümern und Eigentümerinnen gegenüber auf dem Wege des Verwaltungszwangs angeordnet werden müsste“, erklärte er. Das würde allerdings bedeuten, dass die betroffenen Anwohner dann einen weiten Umweg um die Grundstücke Cecilienplatz 10,11 und 12 herum nehmen müssten.
Unterdessen hat die Bezirksverordnetenversammlung auf Antrag der Linksfraktion einen Beschluss gefasst, in dem das Bezirksamt gebeten wird, „die Besitzer der Gebäude Cecilienplatz 10, 11, und 12 in kürzester Frist letztmalig zu mahnen, ihre Gebäude fachgerecht zu versiegeln und eine funktionierende Beleuchtung der Durchwegung zum U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord sicherzustellen“. Sollten die Besitzer dieser Aufforderung nicht nachkommen, solle das Bezirksamt selbst die Versiegelung der Gebäude veranlassen und den Besitzern in Rechnung stellen.
Immerhin ist der geplante Bau einer Lidl-Filiale auf dem Grundstück Hellersdorfer Straße 78 am westlichen Ausgang des U-Bahnhofs Kaulsdorf-Nord ein Stück vorangekommen. Ein positiver Vorbescheid liegt zumindest vor, ein Antrag auf eine Baugenehmigung aber noch nicht, so die Senatsverwaltung auf Ronneburgs Anfrage.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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