Handel und Gewerbe auf dem Kohlenplatz?
Investor will früheren Güterbahnhof am S-Bahnhof Kaulsdorf bebauen
Der ehemalige Kohlenplatz am S-Bahnhof Kaulsdorf liegt seit Jahrzehnten brach. Nun hat ein Investor einen Bauantrag gestellt, der erstmals Aussichten auf Bewilligung hat. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen auf eine Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) hervor.
Das dem Bauantrag zu Grunde liegende Geschäftskonzept umfasst Handel und Gewerbe. Eine bisherige Baulücke im Ortsteilzentrum Kaulsdorf kann damit endlich bebaut werden und diesem ein neues Gesicht verleihen.
Der Bauantrag wurde erstmals am 25. Februar dieses Jahres beim Bezirksamt eingereicht. Dieser war jedoch zunächst unvollständig und mangelhaft, sodass umfangreiche Unterlagen vom Amt nachgefordert werden mussten. Sie gingen Mitte Mai ein, wodurch die Bearbeitung seitens der Behörden endlich erfolgen kann.
Das rund 9000 Quadratmeter große Grundstück gehörte zu dem 1881 eingerichteten Güterbahnhof am S-Bahnhof Kaulsdorf. Bis in die 1990er-Jahre war hier ein Umschlagplatz für die Lagerung von Kohle. Ursprünglich wollte das Bezirksamt hier einen Park-und-Ride-Parkplatz am S-Bahnhof. Das scheiterte jedoch am Widerstand der Bahn und den damaligen finanziellen Möglichkeiten des Landes Berlin zum Ankauf der Fläche.
Anfang der 2000er Jahre legte das Bezirksamt einen Bebauungsplan auf, der hier Handel und Gewerbe vorsieht, Wohnungsbebauung aber ausschließt. Die Größe der möglichen Verkaufsfläche wurde zudem auf 2000 Quadratmeter beschränkt, um das im Ortsteilzentrum Kaulsdorf angesiedelte Handelsgewerbe zu schützen.
Nach dem Verkauf des Grundstücks durch die Bahn hat es inzwischen mehrere Eigentümerwechsel gegeben. Alle beim Bezirksamt eingereichten Konzepte liefen bisher auf eine Verbindung von Handel und Wohnen hinaus. Deshalb konnte es bei den Bauplanungen nicht vorangehen.
Der Plan des aktuellen Investors sieht konkret den Neubau von zwei Geschäftsgebäuden vor. In diesen sollen dann ein Lebensmittelmarkt, Einzelhandel, Gewerbe und medizinische Einrichtungen angesiedelt werden. Außerdem wird es eine Tiefgarage geben. In ein drittes Gebäude würde ein Boardinghouse mit 58 Betten einziehen können.
„Nun endlich scheint die Bebauung voranzukommen. Das Bauvorhaben wird die Attraktivität am S-Bahnhof Kaulsdorf weiter erhöhen. Was dann nur noch fehlt, ist die Verlängerung der Brücke über die S-Bahn vom Bahnsteig auf die Südseite, zum Willhelmsmühlenweg“, erklärt Kohlmeier.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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