Kalte Kost statt warmem Essen?
Im Konflikt um die Schulspeisung an der Ulmen-Grundschule hat der Bezirk Zeit gewonnen
Die Schüler der Ulmen-Grundschule erhalten doch weiter ein warmes Mittagessen. Die Schulleitung hatte zunächst erklärt, ab Anfang Oktober nur noch kaltes Essen anbieten zu wollen. In quasi letzter Minute wurde mit dem Bezirksamt ein Kompromiss erzielt.
Bei einem Vorort-Termin wurde vereibart, dass das Bezirksamt umgehend einen Raum der Schule zu einem zweiten Küchenraum umgestaltet. Gleichzeitig prüft das Amt, ob ein Teil der Schüler schon die bisherige Turnhalle als Essensraum nutzen kann. Daraufhin setzte die Schulleitung ihre Ankündigung aus, nur noch kaltes Esssen anbieten zu wollen.
Mit diesem Kompromiss gibt die Schulleitung ihren Plan auf, die komplette Turnhalle als Essensraum zu nutzen und den Essensraum im Hautgebäude in einen zweiten Küchenraum umzuwandeln. Im Mai hatte es dazu eine Begehung mit Vertretern der Bezirksverwaltung gegeben. Danach hatten Schulleitung und Elternvertretung noch den Eindruck, dass ihre Vorstellungen umgesetzt werden könnten. Nach Schuljahresbeginn wurde die Schulleitung unruhig, weil nichts geschah und das Bezirksamt auf Nachfragen nicht reagierte. Daher entschloss sich die Schulleitung, die Versorgung mit warmem Essen am 1. Oktober einzustellen.
Hintergrund des Konflikts ist das ständige Anwachsen der Schülerzahlen in den zurückliegenden Jahren. Der Essensraum und Küche sind so klein, dass die ersten Schüler schon um 10.45 Uhr ihr Mittagessen einnehmen müssen und das von einem Caterer angelieferte Essen nicht ausreichend warm gehalten werden kann. Für weitere Wärmebehälter und einen Geschirrspülautomaten mangelt es an Platz und die abgewaschenen Teller können nicht sachgemäß zum Trocknen abgestellt werden.
Um die Essenseinnahme in die Turnhalle zu verlagern, reicht es indes nicht, ein Kabel für die Wärmebehälter zu verlegen, wie von der Schulleitung gehofft. Genehmigungen müssten unter anderem beim Bauaufsichtsamt und bei der Denkmalbehörde beantragt werden. Das Genehmigungsverfahren würde etwa ein Jahr dauern. Dies aber hatte die Bezirksverwaltung der Schulleitung beim Termin im Mai so klar nicht mitgeteilt. „Wir müssen die Kommunikation im Bezirkamt dringend verbessern“, sagt Immobilienstadträtin Juliane Witt (Die Linke).
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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