Unterschriftensammlung gestartet
Erneut Zündeleien am Cecilienplatz

Seit Jahren kommt es in den Gebäuderuinen am Cecilienplatz immer wieder zu Bränden.  | Foto: Alexander J. Herrmann
  • Seit Jahren kommt es in den Gebäuderuinen am Cecilienplatz immer wieder zu Bränden.
  • Foto: Alexander J. Herrmann
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Vandalismus, Vermüllung und Brände: Das ehemalige Nahversorgungszentrum am Cecilienplatz steht seit Jahren leer. Immer wieder kommt es zu Zündeleien, zuletzt am 21. Oktober.

„Die Politik muss endlich tätig werden“, fordert die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Nur durch das schnelle Eingreifen von Polizei und Feuerwehr sei Schlimmeres verhindert worden. Laut der Anwohner sei der letzte Vorfall bereits der 23. Brand in den Gebäuden gewesen.

Die Fraktion brachte zum dritten Mal einen dringlichen Antrag in die BVV ein, in dem vom Bezirksamt gefordert wird, die Ruinen umgehend versiegeln zu lassen. „CDU und SPD haben den Antrag aber in einem Ausschuss versenkt“, sagt Bjoern Tielebein, Vorsitzender der Linksfraktion. Damit sei verhindert worden, dass sich das Bezirksparlament klar für eine sofortige Versiegelung der Ruinen ausspricht, um sie wirksam zu verschließen.

Die Untätigkeit des Bezirksamtes und die neuerliche Verweigerungshaltung von SPD und CDU in der BVV sei absurd, so Tielebein weiter. Laut einer Vorlage von Bürgermeisterin Nadja Zivkovic und Stadtentwicklungsstadträtin Heike Wessoly (beide CDU) sei wegen der ständigen Nacharbeiten der Eigentümer eine umfassende Versiegelung der Gebäude in Form einer Ersatzvornahme rechtlich nicht durchsetzbar. Eine Ersatzvornahme bedeutet, dass eine Vollstreckungsmaßnahme anstelle des Pflichtigen auf dessen Kosten vorgenommen wird.

So entstehe aber der Eindruck, dass die Eigentümer der Gebäude vor hohen Kosten geschützt werden sollen, die durch die ständigen Einsätze von Polizei und Feuerwehr verursacht werden, statt für die notwendige Sicherheit zu sorgen, sagt Tielebein. „Deshalb haben wir jetzt eine Unterschriftensammlung gestartet.“ Die Listen liegen im Kiezbüro des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) am Cecilienplatz 5 aus sowie in benachbarten Läden und Einrichtungen.

Mit dem Thema Cecilienplatz befasst sich auch regelmäßig Alexander J. Herrmann (CDU), Abgeordneter für Hellersdorf-Süd und Kaulsdorf-Nord. Er berichtet, dass die Eigentümer die Gebäude bereits mehrfach verbarrikadieren ließen, jedoch ohne anhaltenden Effekt. Herrmann bestätigt aber auch, „eine schnelle und zufriedenstellende Lösung sei aus rechtlichen Gründen leider nicht in Sicht“. Nur der Abriss und anschließende Neubau bringe eine Lösung. Für zwei der drei Gebäude liegen Baugenehmigungen vor, die dritte ist in Arbeit.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 672× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.340× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.441× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.344× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.