Ein neues Zuhause im Kiez
Die Stadtteilbibliothek Kaulsdorf-Nord eröffnet im Herbst im Einkaufszentrum Hellersdorfer Corso

Anke Drewas (links), Leiterin der Stadtteilbibliothek, und Kinderbibliothekarin Martina Kubicki am zukünftigen Standort ihrer Bibliothek, der noch renoviert wird. | Foto: Philipp Hartmann
  • Anke Drewas (links), Leiterin der Stadtteilbibliothek, und Kinderbibliothekarin Martina Kubicki am zukünftigen Standort ihrer Bibliothek, der noch renoviert wird.
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Noch sind die neuen Räume eine Baustelle, doch lange wird es nicht mehr dauern. Die Stadtteilbibliothek Kaulsdorf-Nord, die sich bis zu ihrer Schließung Mitte Juni am Cecilienplatz befand, soll im Herbst wiederöffnen. Im Obergeschoss des Einkaufszentrums Hellersdorfer Corso direkt am U-Bahnhof Kienberg (Gärten der Welt) bekommt sie eine neue Heimat.

„Es ist ja nur eine U-Bahn-Station weiter. Wir bleiben also hier im Kiez. Das ist ein großer Vorteil, denn wir haben Kooperationsbeziehungen mit den öffentlichen und freien Trägern hier im Bezirk und erarbeiten auch gemeinsame Projekte mit verschiedenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen“, berichtet Kinderbibliothekarin Martina Kubicki. Bibliotheksleiterin Anke Drewas freut sich bereits auf den wesentlich größeren Kinderbereich. Weil dieser zukünftig separiert ist, können mehr Veranstaltungen für Kinder durchgeführt werden, auch bei laufendem Betrieb. „Das war uns sehr wichtig“, sagt sie.

Dem alten Standort am Cecilienplatz, wo laut Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) zwei Hochhäuser mit Wohnungen gebaut werden sollen, trauert Anke Drewas nicht nach. „In dem Moment, wo wir eingepackt haben, haben wir auch damit abgeschlossen.“ Das Gebäude aus den 90er-Jahren sei bereits marode gewesen. „Dort zog der Wind durch und das Treppenhaus war auch nicht mehr so richtig in Ordnung.“ Diese Zeit sei vorbei. „Jetzt freuen wir uns auf unsere neue Bibliothek“, erklärt die Bibliotheksleiterin. Sie und ihr Team dürfen bald in komplett erneuerten und neu eingerichteten Räumen arbeiten. Zur Ausstattung gehören dann auch neue Toiletten und ein Getränkeautomat. Außerdem befindet sich ein Café direkt im Einkaufszentrum. Ein solches Angebot gab es am Cecilienplatz nicht.

Aktuell lagern die rund 35 000 Medieneinheiten, darunter neben Büchern und Zeitschriften auch DVDs, Blu-rays, CDs, PC- und Konsolenspiele, noch in einem anderen Raum im Einkaufszentrum. Eine Umzugsfirma wird beim Aufbau der Medien und Möbel helfen. Bis es soweit ist, arbeiten die Angestellten in der Bezirkszentralbibliothek oder in anderen Zweigstellen im Bezirk und helfen überall dort aus, wo sie benötigt werden. Martina Kubicki: „Wir bestellen nach wie vor auch neue Medien, müssen uns um den Bestandsaufbau kümmern und planen immer noch. Also wir haben genug zu tun.“

Dass die Stadtteilbibliothek Kaulsdorf-Nord in Zukunft Teil des Einkaufszentrums Hellersdorfer Corso ist, freut auch Marco Manago. Er ist einer von vier Geschäftsführern der Unternehmensgruppe „MCG blueorange“, die das gesamte Gebäude Anfang dieses Jahres erworben hat. In ein paar Monaten soll das Center, so die Planung, in „Forum Kienberg“ umbenannt werden. „Wir rechnen mit vielleicht täglich 500 Gästen in der Bibliothek“, sagt er. Von ihnen erhofft er sich auch neue Kundschaft für die Geschäfte. Sein Ziel ist es, das gesamte Objekt inklusive der Umgebung neu zu beleben. Im Außenbereich wurde bereits mit den Modernisierungen begonnen.

Marco Manago geht davon aus, dass die Räume, in denen sich vorher ein Fitnessstudio befand und die zuletzt mehr als ein Jahr lang nicht genutzt wurden, pünktlich der Bibliothek übergeben werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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