Joachim Klee (74) wurde für seinen Einsatz für das Turmmuseum geehrt
Kaulsdorf. Das Turmmuseum der Jesuskirche ist einer der wichtigsten historischen Orte im Bezirk. Ohne Joachim Klee würde es dieses Kleinod der geschichtlichen Erinnerung wahrscheinlich nicht geben.
Joachim Klee ist Leiter des Turmmuseums und wohl sein sachkundigster Kenner. Unter seiner Führung und der mithilfe von Mitgliedern der Kirchengemeinde entstand das Museum. Sie sammelten und wählten die Ausstellungsstücke aus. Klee organisiert auch federführend die jährlichen Turmmuseumsabende und Führungen, wodurch viele Menschen die Ausstellung im Museum kennenlernen können. Für diesen intensiven Einsatz für die Belange der Heimatgeschichte in Kaulsdorf ist Joachim Klee im Dezember von der Bezirksverordnetenversammlung mit einer Urkunde ausgezeichnet worden.
Dabei ist Klee kein „alter“ Kaulsdorfer. „Auch mit Geschichte hatte ich ursprünglich nicht so viel am Hut“, sagt der 74-Jährige. Er lebt mit seiner Familie erst seit den 1960er-Jahren in Kaulsdorf. Als engagierter Christ brachte sich der Maschinenbauingenieur bald in die Gemeinde ein.
Ende der 1990er-Jahre hatte die Gemeinde dank einer Spende der Firma Schilkin endlich die Mittel zur Verfügung, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Spitze des Kirchturms zu restaurieren. Klee übernahm die Aufgabe, die Restaurierungsarbeiten zu koordinieren.
Dabei sichtete er, was so alles auf dem Dachboden der Kirche gelagert war. Darunter waren die sogenannten Totenkronenbretter. Das sind Erinnerungstafeln mit nachgebildeten Brautkronen, die Angehörige unverheiratet verstorbener Kinder und junger Erwachsenen anfertigen ließen. Der Brauch war auch in Kaulsdorf zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert verbreitet.
Klee hatte die Idee, die Totenkronenbretter, das Schlagwerk der alten Turmuhr und andere Fundstücke wie alte Gesangsbücher und Bibeln zu einer geschichtlichen Ausstellung zusammenzustellen. So sind all diese Dinge seit der Jahrtausendwende in der Jesuskirche zu besichtigen. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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