Unscheinbares Denkmal im Schatten der Dorfkirche

Das unscheinbare Haus an der Dorfstraße 10 ist ein Büdnerhaus aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. | Foto: hari
2Bilder
  • Das unscheinbare Haus an der Dorfstraße 10 ist ein Büdnerhaus aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Kaulsdorf. Auch hinter den unscheinbarsten Fassaden finden sich Geschichte und Geschichten. Ein Beispiel ist das Büdnerhaus an der Dorfstraße.

Das alte Angerdorf um die Kaulsdorfer Dorfstraße ist reich an Baudenkmalen. Unterhalb der Jesuskirche steht ein unscheinbares, anderhalbgeschossiges Gebäude mit Rauputzfassade.

Auch dieses Haus steht unter Denkmalschutz. Auf dem Übersichtsplan wird es als „Büdnerhaus“ ausgewiesen, erbaut im Jahre 1839. Die Bezeichnung kommt von dem Wort „Bude“. Als „Büdner“ wurden Besitzer kleiner ländlicher Anwesen in Mecklenburg, Pommern und Brandenburg seit dem 18. Jahrhundert bezeichnet. Zu einer Büdnerei gehörten neben dem kleinen Haus ein ebenso kleiner Hof, meist ohne Stallungen, und ein kleines Stück Land zur Bearbeitung. Diese Wirtschaftsform wurde eingeführt, um Kindern von Bauern, die keinen Erbanspruch hatten, eine Perspektive zu geben und weitere Landflucht einzudämmen.

Joachim Rupprecht (80) wohnt seit 1949 in dem Büdnerhaus mit der Adresse Dorfstraße 10. Er wurde 1938 in Küstrin geboren und musste zum Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinen Eltern fliehen. Zunächst lebte die Familie in Karlshorst. Als Rupprecht elf Jahre alt war, zog die Familie in das Büdnerhaus. Über die Geschichte des Hauses kann er nicht viel sagen. „Mein Vater hat es immer Kirchensteuereinzieherhaus genannt, weil es so nahe an der Kirche liegt“, erzählt er. Dass es denkmalgeschützt ist, merkt er stets, wenn etwas reparaturbedürftig ist, wie etwa die Fensterläden. Sie müssen originalgetreu erneuert werden und müssen extra angefertigt werden. Ansonsten setzt der gelernte Elektriker vieles selbst instand. Dafür, dass das Büdnerhaus auch später nicht leer steht, ist gesorgt. Sein Sohn wird es später einmal übernehmen.

Das unscheinbare Haus an der Dorfstraße 10 ist ein Büdnerhaus aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. | Foto: hari
Joachim Rupprecht (80) wohnt seit 1949 im Büdnerhaus an der Kaulsdorfer Dorfstraße 10. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.