Arbeiterwohlfahrt waren die Auflagen zu hoch
Im Oktober vergangenen Jahres schrieb Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Die Linke) ein Stadtteilzentrum für Kaulsdorf aus. Über die Zahl der Interessenten wollte sich Pohle gegenüber der Berliner Woche nicht äußern. "Es gab Interessenten", sagt sie lediglich. Das Auswahlgremium habe jedoch keinen Bewerber gefunden, der geeignet gewesen wäre.
Von den Bewerbern wurde erwartet, über eigene Räumlichkeiten für ein Stadtteilzentrum zu verfügen. Das Bezirksamt verfüge in Kaulsdorf über keine geeigneten Immobilien, erklärt die Sozialstadträtin.
"Das Bezirksamt hat es sich mit der Ausschreibung einfach gemacht", sagt Horst Spitzer. Er leitet das AWO-Stadtteilzentrum in der Kastanienallee in Hellersdorf. In Kaulsdorf gäbe es fast nur private Grundstücke. Neben den Räumen müsste ein Träger mindestens einen fest angestellten Mitarbeiter finanzieren. Dafür reiche aber das Geld des Bezirksamtes nicht. Aus diesem Grund habe sich die AWO auch nicht an der Ausschreibung beteiligt.
Vom AWO-Stadtteilzentrum in Hellersdorf wird bereits Stadtteilarbeit in Kaulsdorf geleistet. Dieser Aufgabe widmet sich Bernd Schlieter ehrenamtlich. Er organisierte zum Beispiel die Abstimmungen zum Bürgerhaushalt in Kaulsdorf und ist auch sonst als Ansprechpartner für Kaulsdorfer Bürgerinteressen da.
Schlieter hat auch nach Räumen für ein Stadtteilzentrum in Kaulsdorf gesucht und im Mädewalder Weg 41 gefunden. Es handelt sich um leer stehende Gewerberäume, zwei Zimmer und eine kleine Küche. Die Mietkosten würden pro Monat 500 Euro betragen. "Wir werden mit dem Vorschlag an das Bezirksamt herantreten", sagt Schlieter.
Derzeit treffen sich interessierte Kaulsdorfer wechselweise jeden letzten Donnerstag im Monat in zwei Gaststätten. Die Termine sind in jedem ungeraden Monat im "Gasthaus zum Ulrich", Mädewalder Weg 5, und in jedem geraden Monat im Restaurant "Zur S-Bahn Kaulsdorf", Heinrich-Grüber-Straße 1, ab 20 Uhr.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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