Kaulsdorf Nord blickt auf 30-jähriges Bestehen zurück
Im Oktober 1982 wurde die letzte Wohnung in Kaulsdorf I, dem Wohngebiet südlich der Cecilienstraße, fertiggestellt. Aus diesem Anlass zeigt das Stadtteilzentrum einen Film von Manfred Schultze. Der 78-Jährige wohnt in der Lion-Feuchtwanger-Straße und hat die 30 jährige Geschichte des Stadtteils zwischen Gülzower Straße und Feldberger Ring in Bildern festgehalten. "Ich bin am 1. Mai 1981 in Feuchtwangerstraße eingezogen", erinnert sich Manfred Schultze. Damals gehörte der Stadtteil noch zum Bezirk Lichtenberg.
Auf dem Papier sei er vier Mal umgezogen, sagte der 78-jährige. Erst wohnte seine Familie in Lichtenberg, dann Marzahn, später Hellersdorf und nun Marzahn-Hellersdorf. Auch diese Erinnerungen gehören zur Lebensgeschichte vieler Bewohner des Stadtteils.
Als Familie Schultze aus Lichtenberg ins Neubaugebiet zog, war dort noch die Gummistiefelzeit. Die ersten Wohnblöcke standen, aber Straßen und Wege gab es nicht. Es ging durch den Matsch zum Bus oder zur S-Bahn. "Als wir einzogen, hatten wir noch einen freien Blick auf den Kienberg", erinnert sich Manfred Schultze. Später wurde ihnen dann ein weiterer Block vor die Nase gesetzt.
Die Entwicklung hat er in vielen Hundert Dias festgehalten. Sie zeigen das Baugeschehenan Wohnhäusern, Kindereinrichtungen, Kneipen und Kaufhallen. Für seinen Dokumentarfilm hat Manfred Schultze seine Dias digitalisiert und zu einem Videofilm verbunden. Er zeigt, was sich in den 30 Jahren alles verändert hat. "Vor zehn Jahren hatte ich die Idee, diese Geschichte zu erzählen", erklärt der heute 78-Jährige. Dabei hat er auch die Veränderungen nach der Wende in Wort und Bild festgehalten.
Der Film wird am Montag, 15. Oktober um 18 Uhr im Rahmen des Forums "30 Jahre Kaulsdorf Nord - Geschichte-Realität-Visionen" zu sehen. Zum Jubiläum stellen zudem zwölf Kinder Porträtaufnahmen von Menschen aus dem Kiez aus. Die Fotos entstanden in den Sommerferien vor einem Blumenladen, am Wuhletal oder im Einkaufszentrum. Dabei halft ihnen die Fotografin Gab Kiess. 50 Bilder wurden für die Ausstellung unter dem Titel "Hingucker4 - Wir sind Kaulsdorf-Nord" ausgewählt. Die Schau wird an diesem Sonntag, 14. Oktober um 15.30 Uhr im Haus Kompass, Kummerower Ring 42, eröffnet und ist bis zum 26. Oktober, Mo bis Fr 9-20, Sa 11-17 Uhr zu sehen. Zur Eröffnung am 14. Oktober tritt die Mädchenkombo Zickengörlz aus Marzahn-Nord mit eigenen Songs auf. Ab 29. Oktober ist die Ausstellung "Hingucker4" dann im Spreecenter zu sehen.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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