Kaulsdorf. Eine Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf möchte das Nilpferd im Wernerbad gesetzlich schützen lassen.
"Wir wollen sicher gehen, dass Knautsche erhalten bleibt", sagt Nickel von Neumann, Bezirksverordneter von B90/Grüne. Einem Antrag seiner Partei schlossen sich im Kulturausschuss die Fraktionen von SPD und der Linken an. Mit diesem Schritt soll der Erhalt der beliebten Betonskulptur gesichert werden. Die Betonskulptur ist ein Werk des Bildhauers Erwin Kobbert (1909-1969). Die Besucher des Wernerbades nannten das Nilpferd liebevoll "Knautschke".
Mit dem geplanten Verkauf des Geländes an der Wernerstraße ist das weitere Schicksal "Knautschkes" ungewiss. Das Wernerbad wurde 2002 geschlossen. Das Bezirksamt und die Berliner Bäderbetriebe einigten sich 2010, die Schließung nicht mehr rückgängig zu machen. Im Stadtplanungsamt ist inzwischen ein Bebauungsplan in Arbeit, der den Bau einer Seniorenwohnanlage auf dem Gelände ermöglichen soll. Die Wasserbetriebe verhandeln bereits mit einem Investor.
Die BVV beschloss im Juni dieses Jahres, dass die Bäderbetriebe das Nilpferd auf dem verlassenen Gelände wirksam vor Vandalismus schützen sollen. Zudem erwarten sie, dass die Skulptur nach dem Verkauf auf dem Wernerbad-Gelände bleibt. Die Bäderbetriebe haben zugesagt, in den Verhandlungen mit dem Investor zumindest den Erhalt von "Knautsche" anzusprechen.
Über den Antrag der Grünen soll als nächstes Ende September die Bezirksverordnetenversammlung abstimmen. Sollte er auch hier eine Mehrheit finden, muss dann die Denkmalschutzbehörde des Landes Berlin eine Entscheidung treffen.
Harald Ritter / hari
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