Positive Signale für Anwohner
Teil des früheren Wernerbad-Geländes wird wohl öffentlich wieder zugänglich sein

Der Wernersee ist völlig zugewuchert, sodass in den Sommermonaten von außen kaum ein Blick aufs Wasser möglich ist. | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Der Wernersee ist völlig zugewuchert, sodass in den Sommermonaten von außen kaum ein Blick aufs Wasser möglich ist.
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Still und starr ruht der Wernersee. Der Wildwuchs hat sich derart ausgebreitet, dass sich zumindest im Sommer von außen kaum noch ein Blick auf das Wasser erhaschen lässt. 2022 jährt sich die Schließung des ehemaligen Wernerbads bereits zum 20. Mal.

Eigentlich hätten bereits im vergangenen Jahr die Bauarbeiten für ein Demenzdorf auf dem Areal beginnen sollen. Passiert ist jedoch bis heute nichts. Die Nilpferd-Skulptur vegetiert im Dickicht vor sich hin, während die mit Graffiti beschmierten Bestandsgebäude verfallen. Zuletzt waren im Jahr 2019 die Berliner Wasserbetriebe dort zugange. Sie nahmen sogenannte Ausgleichsmaßnahmen vor, um die Lebensstätten- und Biotopfunktion der geschützten Röhrichtbestände am Ufer zu sichern. Seitdem ist wieder viel Zeit verstrichen. Auf Anfrage der Berliner Woche äußerten sich Grünflächenstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) und die Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH in einer gemeinsamen Antwort über die Zukunft des ehemaligen Freibads. „Der Beginn der Arbeiten erfolgt nach Baugenehmigung, die nach finaler Abstimmung mit einem externen Pflegedienstleister und entsprechender Fortschreibung der Planung beantragt werden wird. Ein Zeitpunkt kann aktuell noch nicht konkret benannt werden“, heißt es in der Stellungnahme.

Geplant ist auf dem rund 23 400 Quadratmeter großen Grundstück eine Wohnanlage für Demenzkranke und Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen. Das ist bereits seit Langem bekannt und kann auch auf der Internetseite der für das Bauvorhaben zuständigen Berlinovo eingesehen werden. Als Fertigstellungstermin gibt das Unternehmen dort das vierte Quartal 2023 an. Mieter und Betreiber der Einrichtung soll der kommunale Krankenhauskonzern Vivantes werden. Entstehen sollen 128 Wohnplätze in 103 Apartments, die in insgesamt fünf Bauteilen mit ein bis zwei Geschossen eingerichtet werden. Im Zuge der Baumaßnahmen werden die maroden und beschädigten Bestandsbauten abgerissen. Die Gesamtinvestitionskosten sollen laut der Senatsgesundheitsverwaltung rund 29,5 Millionen Euro betragen.

Inzwischen gibt es positive Signale, dass zumindest ein Teil des Areals zukünftig der Öffentlichkeit zur Verfügung steht und wieder betreten werden darf. „Auf jeden Fall hat der Bezirk daran ein großes Interesse, weil das Wernerbad für viele Anwohner eine wichtige Bedeutung mit dem Nilpferd Knautschke hat. Daher haben wir uns gefreut, dass die Berlinovo in der Anfrage signalisiert hat, dass sie sich vorstellen könne, die Grünanlage öffentlich zugänglich zu machen“, erklärte Nadja Zivkovic. „Wie das geschieht, damit alle Interessen – die der Anwohner als auch der Flora und Fauna – gewahrt bleiben, muss in gemeinsamen Gesprächen geklärt werden“, ergänzte sie. Die Lage etwaiger öffentlicher Zugänge zum Gelände sei im Rahmen der Planung noch zu untersuchen. Auch die Belange der Menschen in den angrenzenden Wohnhäusern seien dabei zu beachten.

Eine öffentliche Nutzung des Gewässers ist dagegen nicht vorgesehen. Baden im Wernersee wie bis vor 20 Jahren wird nicht mehr möglich sein, unter anderem wegen des Naturschutzes. Die Wohnanlage für Demenzkranke soll zum öffentlichen Bereich hin gesichert werden. Bis es soweit ist, wird das 1905 eröffnete Wernerbad aber noch eine Weile ruhen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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