Senat will Bau einer Ampel prüfen
Die Kreuzung Chemnitzer Straße/Heerstraße gilt im Berufsverkehr als hoch belastet

Das Überqueren der viel befahrenen Kreuzung Chemnitzer Straße/Heerstraße ist für Fußgänger gefährlich. | Foto: hari
  • Das Überqueren der viel befahrenen Kreuzung Chemnitzer Straße/Heerstraße ist für Fußgänger gefährlich.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Die Senatsverwaltung für Verkehr hat bisher eine Ampel an der Kreuzung Chemnitzer Straße/Ecke Heerstraße abgelehnt. Nach einem eines Verkehrsgutachtens aus dem Bezirk gibt es Anzeichen für ein Umdenken.

Die Chemnitzer Straße ist eine der meistbefahrenen Straßen im Bezirk. Sie verbindet Kaulsdorf-Süd mit der B1/B5 und mit Köpenick. Die Heerstraße wiederum ist eine parallele Verbindung zur Bundesstraße mit Biesdorf. Besonders in der Hauptverkehrszeit besteht auf der vielbefahrenen Kreuzung eine erhöhte Unfallgefahr, auch weil in der Nähe zwei Bushaltestellen sind.

Viele Kaulsdorfer fordern seit Längerem eine Ampelanlage oder eine sogenannte Bedarfsampel, die bei Tastendruck den Fußgängern den Weg freigibt. Der CDU-Abgeordnete Mario Czaja griff den Wunsch auf und leitete eine entsprechende Anfrage im März 2019 an die Senatsverkehrsverwaltung weiter.

Aus der Antwort ging hervor, dass der Verkehrsknotenpunkt vergleichsweise unauffällig sei. Die Chemnitzer Straße verlaufe im Umfeld der Kreuzung geradlinig, es gebe keine Einschränkungen der Sicht durch parkende Autos, Bäume oder Gebäude und südlich der Kreuzung gebe es einen Fußgängerüberweg. Die Unfallzahlen, die die Senatsverkehrsverwaltung dazu mitlieferte, passten jedoch nicht in dieses Bild. Sie besagten, dass die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Zeitraum von 2015 bis 2018 von sechs auf 14 und die Zahl der bei Unfällen Verletzten von einem auf vier gestiegen war.

Ein Jahr später, im April dieses Jahres, wandte sich Czaja erneut an die Senatsverkehrsverwaltung und machte sie in mehreren Schreiben auf ein Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2018 aufmerksam, dass das Bezirksamt im Zusammenhang mit dem Ausbau der Chemnitzer Straße in Auftrag gegeben hatte. Darin stellen die Verkehrsgutachter fest, dass die Kreuzung in Spitzenzeiten hoch belastet ist. Staus beim Autoverkehr aus der Heerstraße in die bevorrechtigte Chemnitzer Straße ließen sich dann nicht mehr abbauen. Schon deshalb lautet die Empfehlung, den Verkehr an der Kreuzung vollständig über eine Ampel zu regeln oder wenigstens den bisherigen Fußgängerüberweg durch eine Bedarfsampel zu ersetzen.

Das Gutachten lag der Senatsverkehrsverwaltung jedoch zu diesem Zeitpunkt nur in einer verkürzten Lesefassung ohne diesen Hinweis vor. Daher lehnte sie die Forderung erneut ab. Inzwischen hat die Verwaltung auch von der Einschätzung der Verkehrsexperten zu der Kreuzung Kenntnis. Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (B’90/Grüne) lehnt derzeit eine neue Bewertung der Dringlichkeit einer Ampel an der Kreuzung ab. Er will den Bau einer Ampel aber im Zusammenhang mit dem noch laufenden Bebauungsplanverfahrens für die Chemnitzer Straße prüfen lassen. Czaja: „Die Wendung kann ich nur begrüßen.“

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.