114 neue Wohnungen an der Franz-Klühs-Straße

So soll der Neubau aussehen. | Foto: Finest Images
2Bilder
  • So soll der Neubau aussehen.
  • Foto: Finest Images
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Auf dem Grundstück befindet sich bisher ein Parkplatz. Er soll weitgehend überbaut werden. 114 Wohnungen, dazu Gewerbeflächen im Erdgeschoss werden hier entstehen.

Am 26.Oktober stellte die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag ihr Neubauprojekt an der Franz-Klühs-Straße, unweit der Kreuzung Lindenstraße, bei einer Bürgerinformation in der Kiezstube am Mehringplatz vor. Rund 60 Interessierte, vorwiegend Anwohner, waren gekommen. Das Vorhaben scheint zwar bei den Nachbarn insgesamt nicht auf Ablehnung zu stoßen, aber es gab viele Detailfragen.

Die Wohnungen werden in vier jeweils sechsgeschossigen Gebäudeteilen errichtet. Einschließlich der Geschäftszeile parterre bedeutet das sieben Etagen. Die Appartements verteilen sich auf 42 Ein-Zimmer, 36 Zwei-, 24 Drei- und zwölf Vierzimmerwohnungen. Deren Flächen liegen zwischen 36 und 81 Quadratmeter. Nicht gerade üppig, aber wie manches andere den Vorgaben geschuldet. Denn bei dem Vorhaben handelt es sich um geförderten und damit preisgünstigen Wohnraum.

Die Hälfte der Angebote soll für einen Einstiegspreis von 6,50 Euro nettokalt an Interessenten mit einem Wohnberechtigungsschein (WBS) vergeben werden. Auch bei den restlichen 50 Prozent würden gestaffelte Mietpreise bis höchstens zehn Euro aufgerufen. Sie sollen ebenfalls an WBS-Inhaber, beziehungsweise solche Menschen gehen, die nur etwas über der Einkommensgrenze für den Schein liegen.

Gerade diese Bevölkerungsgruppen hätten derzeit nur geringe Chancen auf dem ohnehin völlig angespannten Berliner Wohnungsmarkt, erklärte Sabine Kunert, Gewobag-Bestandsmanagerin für Kreuzberg und Schöneberg. Hier werde zumindest ein wenig Entlastung geschaffen.

Auch bei sozialen Prämissen muss sich der Neubau allerdings rechnen. Das bedeutet, alles, was kostensteigernd ist und nicht unbedingt benötigt wird, fällt weg. So gibt es zum Beispiel keinen Keller. Die Wohnungen haben, je nach Größe, immer dieselbe Anordnung. Wünsche, auch andere Formen des Zusammenlebens zu realisieren, lassen sich höchstens bedingt erfüllen.

Eine Senioren-WG etwa wäre an dieser Stelle nicht machbar, stellte Sabine Kunert klar. Im Fokus stehen, gerade an der Franz-Klühs-Straße, Appartements für Einzelpersonen und Familien. Hier gebe es das größte Defizit. Davon unbenommen könnten sich Senioren selbstverständlich für ein Angebot bewerben und dort als Wohngemeinschaft einziehen.

Die zusätzlichen Gechäftsflächen in den Neubauten irritierte manche Besucher. Denn noch immer existiere ein Leerstand bei den Läden am nahe gelegenen Mehringplatz. Die Planung sei der Tatsache geschuldet, dass es sich um ein städtisches Kerngebiet mit entsprechenden Vorgaben handelt, so die Erklärung. Als Nutzer sei vor allem "leises Gewerbe" vorstellbar, etwa Arztpraxen. Insgesamt verkauften die Gewobag-Verantwortlichen wie Architektin Julia Dahlhaus das Projekt natürlich als stimmig, schlüssig und einen Schritt nach vorne.

Jede Wohnung habe einen Balkon. 84 davon seinen behindertengerecht. Es gebe eine auch öffentliche Freifläche mit Spielplatz. Verschattung? Ebenfalls kein Problem. Der Neubau entstehe nördlich des bisherigen Bestandes. In dieser Himmelsrichtung scheine die Sonne ja bekanntlich nie. Und was die wegfallenden Parkmöglichkeiten betreffe – in der Tiefgarage gebe es noch genügend freie Plätze, allerdings kostenpflichtig.

Wenngleich grundsätzlich nicht abgeneigt, ärgerten sich die Nachbarn bisweilen, dass die Antworten auf Fragen hier und da etwas überheblich ausfielen, auch zur Bauorganisation.

So wurde vor allem auf die Gesetzeslage verwiesen. Die erlaube zwischen 6 und 18 Uhr nun mal Krach auf Baustellen.

Damit soll es an der Franz-Klühs-Straße im kommenden Jahr beginnen. Als Termin für die Einweihung wurde Ende 2019/Anfang 2020 genannt. tf

So soll der Neubau aussehen. | Foto: Finest Images
Bisher ein Parkplatz: das Grundstück an der Franz-Klühs-Straße. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.