Eine Straße für Audre Lorde
Anwohner stimmen über Umbenennung ab
Zahlreiche Anwohner in Kreuzberg bekommen jetzt Post vom Rathaus. Sie sollen über die Umbenennung einer Straße mitentscheiden.
Das Bezirksamt schreibt 2600 Haushalte und Gewerbetreibende an der Adalbertstraße, Admiralstraße, der nördlichen Manteuffelstraße und im nördlichen Abschnitt der Wrangelstraße an. Dort soll eine Straße nach der afro-amerikanischen Dichterin und Bürgerrechtlerin Audre Lorde benannt werden. Das haben die Bezirksverordneten im Februar 2019 beschlossen.
Audre Geraldine Lorde wurde 1934 in New York geboren, sie starb 1992. Die preisgekrönte Schriftstellerin und Aktivistin bezeichnete sich selbst als "black, lesbian, feminist, mother, poet, warrior" (Schwarze, Lesbe, Feministin, Mutter, Poetin, Kriegerin). Zwischen 1984 und 1992 hielt sich Lorde öfter in Berlin und auch in Kreuzberg auf, wo sie sich für afro-deutsche Frauen engagierte. Zeitweise arbeitete Lorde als Gastprofessorin am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin.
Für eine "Audre-Lorde-Straße" in Kreuzberg startet nun der Beteiligungsprozess. Zwei Inforunden gab es bereits 2019. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Prozess jedoch unterbrochen. Laut Bezirksamt folgen mit den postalischen Fragebögen jetzt eine öffentliche Abstimmung und eine digitale Veranstaltung.
Abstimmen können jene Kreuzberger, die entlang besagter Straßenabschnitte wohnen. Bis zum 16. April sollten die Stimmkarten ans Rathaus zurückgeschickt werden. Die Briefmarke bezahlt das Bezirksamt. Die digitale Veranstaltung nebst ergänzender Online-Abstimmung folgt am 4. Mai ab 18 Uhr. Die Ergebnisse werden dann der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vorgelegt. Denn die BVV entscheidet final über die Straßenumbenennung. Alle Infos finden sich unterwww.berlin.de/strassennamen-xhain.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.