Bezahlbar für Polizeiobermeister: Investor am einstigen Postscheckamt macht weiteres Zugeständnis

Rund um das bisherige Posthochhaus entsteht ein neues Wohnquartier. | Foto: Thomas Frey
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Kreuzberg. Der Auftritt von Christoph Gröner, Chef der CG-Immobiliengruppe im September im Stadtplanungsausschuss, endete mit einigen, gelinde gesagt, Misstönen. Sein jüngster Besuch in diesem Gremium am 21. Oktober, war dagegen von größerem Wohlwollen geprägt.

Gröners Firma will das Areal des bisherigen Postscheckamtes an der Möckernbrücke zu einem neuen Wohnquartier umbauen. 780 Wohneinheiten sollen dort in dem markanten Hochhaus sowie in Neubauen entstehen. Außerdem Gewerbeflächen. Insgesamt werden rund 102 000 Quadratmeter Geschossfläche verbaut. Etwa 66 000 davon sind für die Wohnungen vorgesehen.

Ungefähr ein Drittel des gesamten Bauvolumens sollte für preisgünstige Wohnungen vorbehalten bleiben, forderte die BVV. Gröner hatte bisher lediglich etwa 25 Prozent vom Anteil des Wohnungsbaus geboten. Dafür wird eine Flächen an der Nordostseite des Grundstücks an die Wohnungsbaugesellschaft Degewo gehen, die dort mit Hilfe öffentlicher Förderung 195 Wohneinheiten im Segment um 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt erstellt.

Dieser Anteil war der Mehrheit im Stadtplanungsausschuss aber zu gering, weshalb es im September zum Eklat gekommen war. Deshalb legte Christoph Gröner jetzt noch einmal nach. Ein weiteres Gebäude im südwestlichen Teil des Areals werde er nach Fertigstellung ebenfalls in den Bestand der Degewo übergeben. Geplant seien dort 74 familiengerechte Wohnungen, die um die zehn Euro pro Quadratmeter kosten sollen. Eine Summe, die Gröner ebenfalls noch dem erschwinglichen Segment zuordnet. Die Angebote wären auf jeden Fall für Menschen wie etwa einen Polizeiobermeister bezahlbar. Mit ihnen komme man auf ein Drittel, zwar nicht der gesamten Baumasse, aber der geplanten Wohnungen, die im preisgünstigen Bereich anzusiedeln seien.

Auch wenn der ironische Einwand kam, ob sich eine solche Bleibe nicht eher der Polizeipräsident leisten könne, wurde das zusätzliche Entgegenkommen insgesamt positiv bewertet. Wobei sich so viel gar nicht geändert hat. Um die zehn Euro hätten die Familienwohnungen auch bei Gröner kosten sollen. Der Unterschied ist jetzt höchstens, dass sie mit der Übernahme durch ein städtisches Wohnungsunternehmen im weitesten Sinne Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge bleiben. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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