Hotelneubau kommt nicht
Bürogebäude statt Übernachtungsherberge
Das an der Skalitzer Straße 122/126 geplante Hotel und Hostel wird nicht errichtet.
Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) und dem Besitzer des Areals, der Ideal Lebensversicherung.
Stattdessen soll auf dem Grundstück ein Bürogebäude mit kleineren Läden im Erdgeschoss entstehen. Die Ideal Versicherung beabsichtige dabei, die Flächen im Bezirks bereits ansässigen Unternehmen, unter anderem auch solchen mit gemeinwohlorientierten und sozialen Ansätzen. anzubieten, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Bezirksamt und Eigentümer.
Wie berichtet, gab es gegen den Hotelneubau zuletzt großen Protest. Der vorgesehene Komplex mit bis zu 700 Betten, Einzelhandel und Busparkplatz bedeute eine weitere "Touristifizierung" im von Besuchern ohnehin stark nachgefragten SO36. Außerdem wurde beklagt, dass es zu dem Vorhaben bisher keine öffentlichen Informationen oder gar ein Beteiligungsverfahren gegeben habe. Für das Hotelprojekt liegt bereits seit 2014 ein Baugenehmigung vor, die seither zwei Mal verlängert wurde.
Die Ideal Versicherung hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie nicht auf der Bettenburg bestanden habe. "Wir haben dem Bezirk in mehreren Gesprächen Alternativnutzungen im Hinblick auf den Bau eines Büro- und Geschäftshauses vorgeschlagen", erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Zwei Bauvoranfragen wären aber negativ beschieden worden. Eigene Vorschläge habe der Bezirk weder informell noch formell vorgelegt. Und auch zwei Schreiben an Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) am 18. November 2018 und Baustadtrat Schmidt am 24. Januar 2019 seien unbeantwortet geblieben. Zumindest im letzten Fall hat sich das in den vergangenen Tagen geändert.
Laut Baunutzungsplan hat das Grundstück den Status eines "beschränkten Arbeitsgebiets". Das bedeutet, Wohnungen können dort nicht errichtet werden. Die Ideal Versicherung wird jetzt ihre ursprünglichen Pläne abändern und ihr Bürovorhaben dann im Bezirk einreichen.
Die Anti-Hotel-Aktivisten werteten das Ergebnis als Erfolg der Anwohner, die sich gegen das Projekt organisiert hätten. Verlangt wird jetzt eine umfassende Beteiligung "in Bezug auf alle Bauvorhaben und Nutzungen auf dem Grundstück".
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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