Nach erfolglosem Kampf der Anwohner
Der Umbau des Fraenkelufers beginnt im August
Nachdem nun auch die Straßenverkehrsbehörde ihr Okay gegeben hat, beginnen im August die Baumaßnahmen am Fraenkelufer. Der Gegenwind ist abgeflaut. Im März hat die Bürgerinitiative, die den Umbau verhindern wollte, ihre Aktivitäten offiziell eingestellt.
Ein breiterer Gehweg, um Nutzungskonflikte zwischen Radlern und Fußgängern zu vermeiden, eine Rampe als barrierefreier Zugang zum Landwehrkanal, mehr Sitzgelegenheiten, ein Wegbelag aus Granit, mehr Stein, glatt und gepflegt. Das wird das neue Fraenkelufer sein, wenn es fertig ist. Bis dahin dauert es aber noch. Wie lange genau, das steht nicht fest.
Zunächst war 2016 in einem ersten Schritt der Bereich am Böcklerpark zwischen Baerwaldbrücke und Luisenstädtischem Kanal umgestaltet worden. Die sogenannte „Grüne Mitte“ ist ein Ergebnis dessen. Der zweite Bauabschnitt, der nun in Angriff genommen wird, erstreckt sich westlich der Admiralbrücke. Dort sollen die oben genannten Maßnahmen umgesetzt werden. Wann und wie der dritte Bauabschnitt zwischen Admiralbrücke und Kottbusser Brücke geplant wird, ist aktuell noch nicht abzusehen. Im Bezirksamt fehlt das Personal zur Bearbeitung.
Vor dem Start der Bauarbeiten hatte es einige Verzögerungen gegeben. Im September 2017 waren die Berliner Wasserbetriebe unvorhergesehen auf das Vorhaben mit aufgesprungen und hatten notwendige Leitungsarbeiten angemeldet. Diese mussten berücksichtigt und der Prozess umgeplant werden. Hinzu kam, dass Anfang 2018, als die Ausschreibung schließlich veröffentlicht wurde, aufgrund der Konjunktur im Bauwesen die Firmen stark ausgelastet waren. Deswegen stiegen die Preise, was eine Anpassung der Finanzierung aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz erforderte.
Die Planungsphase mit Hindernissen passt ein bisschen zum Knatsch mit der Nachbarschaft des Projektes. Auch Anwohner hatten einen großen Teil dazu beigetragen, dass der Umbau nicht schon wie ursprünglich angedacht 2016 starten konnte. Nachdem ein Beteiligungsverfahren zu keinem für beide Seiten befriedigenden Ergebnis geführt hatte, war es zu einem Bürgerbegehren und schließlich zu einem Bürgerentscheid gekommen, der allerdings nicht erfolgreich war.
Hauptanliegen der Anwohner, die den Prozess weiterhin kritisch verfolgen wollen, ist, dass so wenig wie möglich am Ufer verändert wird. „Wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass der derzeit geplante Umbau des Fraenkelufers in eine charakterlose begradigte Granitöde im Touristen-kompatiblen 08/15-Chic ein in vieler Hinsicht zerstörerischer Akt ist“, heißt es im Blog der Initiative Nachbarschaftliche Gruppe Fraenkelufer (NGF).
Autor:Josephine Macfoy aus Schöneberg |
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