Die Gegner geben nicht auf: Auch überarbeitete Pläne am Fraenkelufer stoßen auf Kritik

Längsparken statt Querparken und ein ausgebauter Radweg. Nicht nur gegen diese Pläne wehren sich Anwohner am Fraenkelufer. | Foto: Thomas Frey
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Kreuzberg. Das Dauerthema Umbau des Fraenkelufers ist noch nicht ad acta gelegt. Zwar wurden die Pläne teilweise überarbeitet, die Kritiker scheint das aber nicht gnädiger zu stimmen.

In der jüngsten BVV-Sitzung wurden Gisela Bosse und Cora Jacoby von der dortigen Anwohnerinitiative erneut mit mehreren Fragen vorstellig. Schützenhilfe bekamen sie vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Götz Müller, der sich mit einer weiteren Anfrage zu Wort meldete.

Die beiden Frauen sahen auch nach den modifizierten Planungen den Denkmalschutz missachtet. Außerdem stelle die vorgesehene Fahrrad- und Fußgängerrampe, die am Übergang vom Fraenkelufer zum Hafenbecken entstehen soll, erhebliche Gefahren für die Nutzer dar. Auch das künftige Längsparken entlang der Straße berge ein erhöhtes Unfallrisiko.

Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis90/Grüne) stellte die Befürchtungen in Abrede. Das Längsparken gebe es an vielen Stellen in der Stadt und habe sich bewährt, meinte er. Auch bei der Rampe sah er kein Gefahrenpotential. Und Eingriffe in den Denkmalschutz könnten weder der Bezirk noch der Senat erkennen.

Panhoff sicherte außerdem zu, dass die überarbeiteten Pläne öffentlich vorgestellt werden. Ein Termin stehe aber noch nicht fest.

Auch dort werden nach heutigem Stand die unterschiedlichen Meinungen wohl erneut aufeinanderprallen. Auf der einen Seite der Bezirk, der unter anderem am Fraenkelufer einen großzügigen Radweg einrichten und das gesamte Areal anfassen möchte. Auf der anderen Seite viele Anwohner, die nicht nur dieser Zweiradautobahn ablehnend gegenüber stehen und wenn überhaupt nur geringe Eingriffe fordern. Einer davon ist der Vorschlag, den vorhandenen Weg zu verbreitern, die Radspur dagegen auf der Straße zu integrieren. Das sei auch günstiger, als die geplanten 900 000 Euro für den Umbau.

Für den Stadtrat ist das eher eine Milchmädchenrechnung. Käme man diesen Vorstellungen nach, gebe es dafür keine Fördermittel. Denn dann würde es sich nur um eine Renovierung handeln. Was die Gegner wahrscheinlich in ihrer Ansicht bestärkt, dass die Umgestaltung des Fraenkelufers vor allem deshalb erfolgt, weil es dafür Geld gibt.

Ob überhaupt irgendwelche Ideen der Anwohner in die Planung eingeflossen sind, wollte Götz Müller wissen. Panhoffs Antwort: Es lasse sich nicht mehr nachvollziehen, wer dabei welchen Beitrag geleistet habe. Die eine oder andere Anregung sei auch beim aktuellen Verfahren noch möglich, erklärte er auf eine entsprechende Nachfrage der fraktionslosen Bezirksverordneten Jessica Zinn. Um aber gleichzeitig klarzumachen: „Die Grundrichtung steht. Daran werden wir nicht mehr rütteln.“ tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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