Lausitzer Platz wird autofrei
Erste Fußgängerzone eingerichtet

Rund um den Lausitzer Platz sollen Autos aus den Nebenstraßen verschwinden. | Foto: Visualisierung: Ralf Bähren
  • Rund um den Lausitzer Platz sollen Autos aus den Nebenstraßen verschwinden.
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Der Lausitzer Platz wird zur Fußgängerzone. Autos kommen zwischen Waldemarstraße und Eisenbahnstraße nicht mehr durch. Dort versperren Pflanzkübel als ersten Schritt die Zufahrt.

Das Bezirksamt hatte es angekündigt. Rund um den Lausitzer Platz sollen Autos aus den Nebenstraßen verschwinden. Als erster Schritt wurde der Platz jetzt zwischen Waldemar- und Eisenbahnstraße mit Pflanzkübeln abgesperrt. Die neue Fußgängerzone soll vor allem den Kindern aus der Heinrich-Zille-Grundschule den Schulweg sicherer machen. Der Bereich ist zwar bereits verkehrsberuhigt. Jedoch hätten Autofahrer die Regeln dort konsequent mitssachtet, weshalb weitere Sicherheitsmaßnahmen nötig seien, heißt es aus dem Bezirksamt. Gleichzeitig werde mit der Fußgängerzone der öffentliche Raum gerechter verteilt.

„Es geht voran mit der Verkehrswende in unserem Bezirk“, erklärt Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). „Nach der Klimastraße in der Danneckerstraße in Friedrichshain wird nun auch der Lausitzer Platz nach und nach für den Kfz-Verkehr gesperrt.“ Stattdessen entstünden neue Räume für das Spielen auf der Straße, mehr Platz für Gastronomie, Fahrradparken, Kiez-Initiativen, neue Grün- und Aufenthaltsflächen. Langsames Fahrradfahren ist in der Fußgängerzone ebenfalls erlaubt. Sollte es zu Konflikten mit Fußgängern kommen, ist für das Bezirksamt ein zeitlich begrenzter Radverkehr denkbar und zwar nur noch von 20 Uhr bis acht Uhr morgens. Feuerwehr, Polizei und Müllabfuhr kommen ebenfalls durch. Herausnehmbare Poller gestatten die Zufahrt. Lieferzeiten sind zwischen sechs und elf Uhr angedacht. Lokale Gewerbetreibende bekommen laut Bezirksamt eine Ausnahmegenehmigung, müssen sich aber an Auflagen halten. Dazu zählen, die Poller nach dem Passieren wieder einzusetzen und abzuschließen, höchstens im Schritttempo zu fahren und beim Rangieren von einer weiteren Person eingewiesen zu werden. Autos dürfen in der Fußgängerzone nicht gpearkt werden. „Wer privat einen Umzug plant oder die Anlieferung einer Küche organisiert, kann eine Ausnahmegenehmigung im Bezirksamt beantragen“, so Herrmann.

Auch die Nachbarschaftsinitiative „SpielAufmLausi“ begrüßt die Fußgängerzone. „Wir sind erfreut, dass die Forderung eines Platzes für Menschen statt für Autos umgesetzt wird“, sagt Jonas Lähnemann. „Wir erwarten vom Bezirk aber auch eine zügige Neugestaltung des ganzen 'Lausi' unter Einbeziehung der Anwohner. Denn eine ansprechendere Gestaltung ist auch für den Spielplatz und die Grünanlage rund um die Emmaus-Kirche überfällig.“ Als gelungenes Beispiel nennt Lähnemann den Zeppelinplatz in Wedding. Vor allem aber sei der Kiezplatz für die Grundschüler ein großer Gewinn, ergänzt Elternvertreter Sebastian Czopnik. Die nämlich müssten den Platz zwischen den Gebäuden der „kleinen und großen Zille“ überqueren und nutzten mit dem Hort regelmäßig den Spielplatz. Die Nachbarschaftsinitiative betreut die temporäre Spielstraße am Lausitzer Platz von Mai bis September. Rund 70 Anwohner sperren als ehrenamtliche Kiezlotsen jeden Sonntagnachmittag die Zufahrten zum „Lausi“ für den Verkehr, um die Straßen für Kinder und Erwachsene zu öffnen. Dann wird auf dem gesamten Platz Fahrrad, Roller, Skateboard oder Rollschuh gefahren, Federball gespielt, die Tischtennisplatte aus dem Keller geholt und Kindergeburtstage gefeiert. Nebenbei gießen die Anwohner die Bäume und sammeln Müll ein.

Die Fußgängerzone geht auf einen Beschluss der Bezirksverordneten zurück. Die wollten die Spielstraße am Lausitzer Platz vom Durchgangsverkehr befreien. Wie berichtet, hatte das Bezirksamt im August insgesamt vier weitere Fußgängerzonen in Kreuzberg und Friedrichshain beschlossen, unter anderem auf der Waldeyerstraße zwischen Rigaer und Pettenkofer Straße westlich des Schleidenplatzes sowie auf der Krautstraße zwischen den zwei Spielplätzen südlich der Kleinen Markusstraße.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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