Fortsetzung folgt: Kita gegen Bäume beschäftigt weiter

Diese Bäume entlang des Kitagrundstücks an der Methfesselstraße stehen einem Anbau der Tagesstätte bislang im Weg. | Foto: Thomas Frey
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Kreuzberg. Die Auseinandersetzungen um den geplanten Anbau der Kita in der Methfesselstraße werden jetzt zum Thema in mehreren Ausschüssen.

Wie berichtet, scheitert die Erweiterung um 93 weitere, dringend benötigte Kita-Plätze bisher an 16 geschützten Bäumen. Diese Zahl nannte zuletzt der Grüne-Bezirksverordnete Andreas Weeger, nachdem ursprünglich von sechs oder acht als sakrosankt eingestuften Laubgewächsen die Rede war.

Wie auch immer, das zusätzliche Angebot der Kindertagesstätte habe auf jeden Fall Vorrang vor dem Gehölz, meint der CDU-Fraktionsvorsitzende Timur Husein. Seinem Antrag, den Kitabau wohlwollend zu prüfen und zu genehmigen sind inzwischen auch SPD und FDP beigetreten.

Prinzipiell herrsche darüber ja Einigkeit, fand auch Andreas Weeger. Nur sei das in diesem Fall eben nicht so einfach. Er verwies auf den Paragrafen 35 im Baugesetzbuch, der die Bebauung im Außenbereich regelt. "Vor allem aber würden wir einen Präzedenzfall schaffen", ließ der Grüne die Befürchtungen seiner Fraktion aus dem Sack. Eine Genehmigung an dieser Stelle könnte weitere Begehrlichkeiten wecken, "in Parkanlagen oder auf Friedhöfen". Wobei letztere inzwischen ebenfalls teilweise zu Bauland werden. Etwa ein Friedhofbereich an der Jüterboger Straße, wo eine Flüchtlingsunterkunft entstehen soll.

Anders als die BVV-Mehrheit, die zumindest eine Zwickmühle sieht, positionierte sich Die Partei-Vertreter Torben Denecke ganz eindeutig – auf Seiten der Bäume. "Das Bauamt hat richtig gehandelt", spendete er der bisherigen Ablehnung des Anbaus Beifall. Denn es gebe nicht nur in Deutschland, sondern gerade in Friedrichshain-Kreuzberg ein demographisches Problem, das durch weitere Kitaplätze nur verschärft werde. Abgesehen davon seien Bäume auch pflegeleichter als Kinder. Klar, dass Denecke mit dieser Rede vor allem die Kernkompetenz der Satirepartei unterstrich. Denn auch nach seinem kurzweiligen Auftritt blieb die Frage, wie es jetzt an der Methfesselstraße weiter geht. Sind die weiteren Kitaplätze passé? Oder gibt es noch eine Chance? Darüber soll jetzt in den Ausschüssen für Jugendhilfe, Umwelt und Verkehr sowie Stadtplanung weiter verhandelt werden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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