Deutschlands höchstes Holzhaus
Mad arkitekter gewinnt Wettbewerb für WoHo in Kreuzberg
In Kreuzberg soll Deutschlands höchstes Haus aus Holz entstehen. 98 Meter hoch ist der Turm, mit dem das in Oslo ansässige Architekturbüro Mad arkitekter den Realisierungswettbewerb für das Wohnhochhaus WoHo an der Schöneberger Straße gewonnen hat.
Das Hochhaus besteht aus 29 Geschossen. Im siebengeschossigen Sockelbereich sind öffentliche und halböffentliche Bereiche geplant, unter anderem Gewerbeflächen für Bäcker, Cafés und Werkstätten, aber auch eine Kita und ein Hort mit Außenflächen auf den Dächern, eine Kiezkantine, Jugendeinrichtungen, ein Indoor-Spielplatz und Ateliers sollen dort Platz finden. Das Dachgeschoss im Turm ist ebenfalls öffentlich zugänglich und bietet Platz für eine Bar und Sauna.
60 Prozent der 18 000 Quadratmeter Nutzfläche sind für Wohnungen gedacht. Zu je einem Drittel sollen mietpreisgebundene Wohnungen, genossenschaftliche Wohnungen und Eigentumswohnungen entstehen. "Dabei werden ganz unterschiedliche Typologien berücksichtigt, darunter Wohnformen für soziale Träger wie betreutes Wohnen von Jugendlichen und Demenzerkrankten, aber auch Studentenstudios und sogenannte ‚Jokerzimmer‘ für kurzfristigen Mehrbedarf an Platz", teilt die UTB Projektmanagement GmbH mit.
Zudem setzt das WoHo auf eine bewusste Reduzierung des Individualverkehrs. So soll es nur wenige Fahrzeugstellplätze, dafür mehr Raum für Mobilitätsalternativen und Sharing-Angebote geben. Auch Aufladestationen für die E-Mobilität sowie Fahrradgaragen samt Werkstatt sind eingeplant.
Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) bescheinigt dem WoHo die "Funktion eines Pilotprojektes mit Leuchtturmcharakter". Es biete "die Chance, neue Wege beim dringend notwendigen Umbau der Stadt zu gehen. Im Zentrum des Projekts stehen das innovative Bauen mit Holz und eine gemischte soziale Struktur. Das WoHo hat durch seinen Nutzungsmix das Potential, sozialen Zusammenhalt und urbane Produktivität zu befördern. Beide sind wesentlich für eine Stadt, die allen Menschen bezahlbaren und sinnstiftenden Wohn- und Wirkungsraum bietet und zugleich auf Klimakrise, Mobilitätswende und Ökologie mit innovativen Lösungen reagiert", so Schmidt weiter.
Der Gewinnerentwurf dient nun als Grundlage für das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren. Als nächstes werden alle Entwürfe des Wettbewerbsverfahrens samt Jurybegründungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus sollen interessierte Akteure, Träger und die Nachbarschaft in das weitere Verfahren eingebunden werden, um die Nutzungen im WoHo bedarfsgerecht zu konkretisieren, teilt die UTB mit.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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